Erziehung

Zum Artikel "Ministerin will Köche [... ] " (TV vom 27. Februar):

In dem Bericht wird zu Recht die problematische Situation in den Kitas beklagt, die uns im grenznahen Bereich zu Luxemburg besonders hart trifft. Viele Fachkräfte wandern ins Ländchen ab, weil sie dort für ihre anspruchsvolle Arbeit auch die entsprechenden Besoldungsbedingungen vorfinden. Allerdings nicht nur in den Kitas, sondern auch in den Schulen hat man mit dem Mangel an Fachkräften zu kämpfen. In vielen Schulen, vor allem aber den Förderschulen, arbeiten Erzieher oder Heilerziehungspfleger als Pädagogische Fachkräfte. In unserer Schule, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt ganzheitliche Erziehung, sind von 50 Lehrkräften 36 Pädagogische Fachkräfte beim Land Rheinland-Pfalz angestellt. Während Kita-Träger ihren Bewerbern wenigstens eine gewisse Zuverlässigkeit und Perspektive bei der Einstellung bieten können, ist dies im Schuldienst leider nicht der Fall. Hier stellt der Arbeitgeber, vertreten durch die zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, lediglich befristete Verträge für ein halbes Jahr bereit, immer vor dem Hintergrund, dass es keinerlei Zusage für eine Verlängerung des Arbeitsverhältnisses geben könne. Sollte dies allerdings der Fall sein, so muss der eingearbeitete Kollege nach zwei Jahren damit rechnen, dass er plötzlich auf der Straße steht, wenn kein Vertretungsgrund an der Schule besteht, selbst wenn der Personalbedarf grundsätzlich vorhanden ist. Die Pädagogischen Fachkräfte tragen täglich ihren Teil dazu bei, die Unterrichtsqualität hochzuhalten, damit die in unserem Bildungsauftrag enthaltene, möglichst umfangreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die berufliche Eingliederung garantiert werden kann. Doch auch der Arbeitgeber muss seinen Beitrag leisten, um zu verhindern, dass langfristig die Schulen und damit beeinträchtigte Schüler ohne qualifiziertes Personal im Regen stehen. Volker Werkhausen, Schulleiter der Levana-Schule, Schweich

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