Leserbriefe Fauler Kompromiss

Zur Berichterstattung und zu Leserbriefen über die Biotüte meint Ewald Adams:

Die Einführung der Biotüte wurde  kritisiert, insbesondere die Praxistauglichkeit. Offensichtlich glaubt auch die Ortsgemeinde Altrich (Landkreis Bernkastel-Wittlich) nicht an eine Zukunft für die Biotüte. Anders ist der kürzlich im TV bekanntgegebene Beschluss des Ortsgemeinderates mit der Empfehlung zur Einführung der Bio­tonne nicht zu verstehen. Laut dem für die Abfallbeseitigung zuständigen Zweckverband A.R.T ist eine Trennung zwischen Restmüll und organischen Abfällen nicht erforderlich. Diese können laut A.R.T. in einer Tonne gesammelt und in der Anlage in Mertesdorf getrennt werden. Zudem sei der gemischte Abfall nach der Aufarbeitung wertvoller für die Verbrennung. Diese Argumente konnten die Landesbehörde SGD Nord offenbar nicht überzeugen, der Kompromiss heißt Biotüte.

Im Landkreis Vulkaneifel wurde vor circa 20 Jahren die Biotonne eingeführt, um Restmüll und Bioabfall getrennt einsammeln und verwerten zu können. Das System ist akzeptiert, auch wenn höhere Gebühren anfallen. Es gibt die Möglichkeit der Befreiung von der Biotonne, falls Eigenkompostierung betrieben wird. Hinsichtlich der Kosten stellt sich die Frage, ob bei Verwendung einer Tonne die Abfuhrintervalle, insbesondere während der Sommermonate, nicht verkürzt werden müssen, was zu Mehrkosten führen würde.

Mir stellen sich weitere Fragen: Macht die Trennung zwischen Restmüll und organischem Abfall keinen Sinn mehr? Ist die Biotüte ein ernstgemeintes Angebot oder dient ein Scheitern des Projektes als Begründung für die Einführung der Biotonne im Gesamtbezirk? Kann sich der A.R.T dann gegenüber der SGD Nord durchsetzen und wird zukünftig alles in einer Tonne gesammelt, was für den Landkreis Vulkaneifel den Wegfall der Biotonne bedeuten würde? Ich bin gespannt, wie das weitergeht.

Ewald Adams, Kirchweiler

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