Fauliger Geruch

Theater

Zum Artikel "Raum für Licht lasse" (TV vom 10. November):
Hoffentlich geht Alexander May als Chefdramaturg des Theaters Trier nicht so lax mit Texten um wie als Steinmetz mit Steinbegriffen. Die in Jahrmillionen auf den Meeresgrund sinkenden oder dort entstehenden mineralischen und organischen Materialien werden unter Druck zu Sedimentgesteinen (zum Beispiel Sandstein oder Kalkstein). Durch höheren Druck und erhöhte Temperatur werden sie langsam zu metamorphen Gesteinen umgewandelt. So wird aus Kalkstein Marmor.
Granit hingegen ist ein Tiefen- oder "Ur"-Gestein. Es entsteht durch langsames Abkühlen des aufsteigenden Magmas oder (neuere Version) durch Aufschmelzen vorhandener Gesteinsformationen. Er besteht in der Regel aus den drei deutlich sichtbaren Komponenten Feldspat, Quarz und Glimmer.
Es gibt aber viele irreführende Handelsnamen mit der Bezeichnung "Granit" (nachzulesen in: "Der große BLV Steine- und Mineralienführer").
Vielleicht meint Herr May den sogenannten "Belgischen Granit", einen grauschwarzen, bituminösen Kalkstein, ideal für Skulpturen. Beim Bearbeiten dieses Gesteins kann man einen fauligen Geruch - aus den organischen Bestandteilen - wahrnehmen.
Wolfgang Hertel
Konz

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