Fell über die Ohren

Ach, so funktioniert der Klimaschutz. Nach dem Schadstoffausstoß sollen die Fahrzeuge nun besteuert werden. Den Traumtänzern in Berlin fällt da nichts Besseres ein, als die großvolumigen Spritfresser mit neuester Abgasklasse im Preis zu senken und die "kleinen Stinker" kräftig zu besteuern.

Toll! Wie berechnet Minister Wolfgang Tiefensee denn, welchen Schadstoffausstoß mein PKW hat, wenn das Fahrzeug in der Garage steht und ich mit der Eisenbahn unterwegs bin? Oder wie sieht es aus, wenn Herr Neureich mal schnell mit seinem Mega-Spritfresser von Porsche, Daimler oder BMW zum Shoppen nach Paris rast, auf dem Rückweg über Monte Carlo ins Casino und dann zurück auf den Golfplatz in Hamburg? Soll der wirklich weniger KFZ-Steuer zahlen müssen als der bedürftige Rentner, der einmal pro Woche mit seinem, zugegeben, kleinen Stinker 20 Kilometer in die Stadt zum Einkaufen fährt? Minister Tiefensee kommt aus den neuen Bundesländern und sollte eigentlich wissen, dass gerade dort die Masse der Menschen sich nicht jedes Jahr einen neuen Wagen mit modernster Abgastechnik leisten kann. Das Vorgehen unserer Politiker zeigt aber wieder einmal ganz deutlich, wie weit dieser Staat bereits zur korrupten Bananenrepublik verkommen ist. Wenn es darum geht, der Masse der kleinen Leute das Fell über die Ohren zu ziehen, ist keine Argumentation zu billig. KFZ-Steuer auf den Spritpreis - dann zahlt jeder für das, was er verbraucht, und für den Umweltschutz eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h auf Autobahnen. Simpel, einfach und ohne Verwaltungsaufwand zu bewerkstelligen. Wo kämen wir aber hin, wenn wir einmal ein (Umweltschutz)-Gesetz bekämen, das insbesondere denen weh tun würde, die im Reichstag sitzen - und das für die Abgeordneten und den sie umgebenden Klüngel Einschnitte bedeuten würde? Hans Moll, Wallenborn

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