Fetischismus und reines Heidentum

Zu den Berichten und Leserbriefen zur Heilig-Rock-Wallfahrt 2012:

Selbst wenn dies "heilig" genannte Uralttextil garantiert echt wäre, sollte es vielleicht liebevolles Interesse daran, aber keineswegs Verehrung und Riesenwallfahrten geben. Wie auch jede andere Reliquienverehrung halte ich dies für Fetischismus und reines Heidentum. Auch der Hinweis auf den Symbolwert zieht bei mir nicht; da gibt es bessere und den Menschen nähere Symbole. Jesus wollte keine neue Religion stiften und auch keine Kirche gründen, sondern zu einer Liebesbeziehung zwischen Gott und seinen Menschen ermutigen und befähigen. Dies kann innerhalb jeder Religion geschehen; im Grunde ist es das Ende aller Religion. Religionen gründen sich meist auf Angst vor den Unbegreiflichkeiten des Lebens, üben in autoritären Systemen Zwang zur Pflichterfüllung aus, um auf diese Weise von Angst und (eingeredeter) Schuld zu befreien. "Leider" funktioniert dieses System in aufgeklärten und demokratischen Gesellschaften immer weniger! So versucht unsere Kirche, durch aufwendige "Events" den Glauben (oder was sie dafür hält) zu "stärken". Nach Abschluss der teuren Veranstaltungen bleibt von dieser Stärke kaum noch etwa übrig.

Evamarie Bode, Trier



katholische kirche

Fetischismus und reines Heidentum

Selbst wenn dies "heilig" genannte Uralttextil garantiert echt wäre, sollte es vielleicht liebevolles Interesse daran, aber keineswegs Verehrung und Riesenwallfahrten geben. Wie auch jede andere Reliquienverehrung halte ich dies für Fetischismus und reines Heidentum. Auch der Hinweis auf den Symbolwert zieht bei mir nicht; da gibt es bessere und den Menschen nähere Symbole. Jesus wollte keine neue Religion stiften und auch keine Kirche gründen, sondern zu einer Liebesbeziehung zwischen Gott und seinen Menschen ermutigen und befähigen. Dies kann innerhalb jeder Religion geschehen; im Grunde ist es das Ende aller Religion. Religionen gründen sich meist auf Angst vor den Unbegreiflichkeiten des Lebens, üben in autoritären Systemen Zwang zur Pflichterfüllung aus, um auf diese Weise von Angst und (eingeredeter) Schuld zu befreien. "Leider" funktioniert dieses System in aufgeklärten und demokratischen Gesellschaften immer weniger! So versucht unsere Kirche, durch aufwendige "Events" den Glauben (oder was sie dafür hält) zu "stärken". Nach Abschluss der teuren Veranstaltungen bleibt von dieser Stärke kaum noch etwa übrig. Evamarie Bode, Trier

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