Finanzen

Zur Berichterstattung über den Rücktritt der Deutsche-Bank-Chefs Fitschen und Jain (TV vom 8. Juni):

Bedarf es noch eines Beweises, dass die Saubermänner der Finanzpolitik inzwischen zu gesetzlosen Raffern mutiert sind und sich im weltweiten Bankenverbund zur kriminellen Vereinigung mit mafiaähnlichen Strukturen gemausert haben? Die Global Player an den Schaltstellen der Macht haben es sogar geschafft, den geistigen Müll ihres Gedankengutes in die Parlamente zu spülen und so eine Parallelwelt geschaffen, die der Politik fast keinen Spielraum mehr lässt. Schwafelkommentare von Politikern, deren Geist inzwischen von Beraterverträgen eingeengt ist, flankieren das mit ihrer Nebelkerzenrhetorik. Das Modewort "notleidende Banken" ist eine Beleidigung des Verstandes der Bürger. Kasinokapitalistische Zocker, wohlklingend Investoren genannt, verbieten sich jede Einmischung des Staates. Sie fordern aber eine aktive Einmischung zum Wohle ihrer Pfründe. Nachdem der Steuerzahler und der Staat die historisch beispiellosen Bankenrettungsmaßnahmen durchgeführt haben und über 100 Milliarden Euro Steuergelder verpulverten, weil dieses alternativlos und systemrelevant nötig war, erhebt sich die Frage, warum 3,5 Millionen überschuldete Haushalte nicht auch systemrelevant sind. Ein staatlich abgesichertes Unrecht garantiert den Raffkes auch ein astronomisches Einkommen für die unverfrorene Plünderung des Staats- und Volksvermögens. Ihnen drohen keine Repressalien, schlimmstenfalls landen sie auf dem millionenschweren Altenteil. Man fragt sich nun, ob Bankiers Feuerwehrmänner oder Brandstifter sind. Natürlich ist Sauberkeit ohne Schmutz nicht denkbar. Aber solange Politiker es gut finden, dass Hunde das Wurstpaket bewachen, wird sich nichts ändern. Heinz Erschens, Kell am See

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