Finanzen

Zum Artikel "Protestbewegung gegen die Macht der Banken erreicht Trier" (TV vom 24. Oktober):

In diesem Artikel wird Helen Reichelt, Mitarbeiterin des Trierer Weltladens, zitiert: "Viele Leute können nicht erklären, was schiefläuft, aber sie merken sehr deutlich, dass etwas schiefläuft." Um dieses Gefühl etwas greifbarer zu machen, möchte ich stellvertretend zwei Beispiele aufzeigen. Zuerst fällt mir spontan der ans Tageslicht gekommene, im verborgenen Kämmerchen vorbereitete Panzerdeal mit Saudi-Arabien ein. Viele Menschen dürften bei dieser Nachricht ebenfalls noch das Bild der beim Massaker auf dem Platz des "Himmlischen Friedens" von Panzern überrollten chinesischen Studenten vor Augen haben. Für mich ein Beispiel für die Doppelmoral der Regierung. Dass sehr viele Menschen hiermit nicht einverstanden sind, ignorieren die Verantwortlichen anscheinend komplett, nach einem kurzen Aufschrei herrscht mittlerweile eher peinliches Schweigen über dieses Thema. Was stimmt noch nicht? In den letzten sechs Jahren starben durch Unterernährung annähernd genauso viele Menschen weltweit wie in den sechs Jahren des Zweiten Weltkriegs, nur ist die Empörung darüber wohl ein wenig geringer. Warum eigentlich, es sind genauso unnötige Opfer? Jean Ziegler, Berater des Uno-Menschenrechtsrats, dessen Bücher ich in Sachen "Augen öffnen" sehr empfehlen kann, spricht von einem "unsichtbaren Krieg", geführt von profitgierigen Spekulanten, diversen multinationalen Unternehmen, aber auch gefördert durch teilweise erpresserische Politik der Regierungen der Weststaaten, unterstützt durch IWF, Weltbank und WTO. Diese Gründe betreffen hauptsächlich Menschen in anderen Ländern der Welt, was nichts daran ändert, dass da etwas falsch läuft. Oder die zunehmende Zerstörung der Erde. Die Ausrottung von Tierarten wie die Überfischung der Meere. Hauptgrund: Gier. Leider ist dieses oft unterbewusste Gefühl, dass etwas nicht stimmt, nicht bloß Fantasie. Jürgen Basten, Gusterath