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Zum Artikel "Rente erst mit 70? Bei vielen wächst die Angst vor Armut im Alter" und Meinung "Die Rente muss sicher werden" (TV vom 5. Mai):

Herr Wientjes macht in seinem Kommentar mindestens drei Kardinalfehler. Er plappert die Mär vom Sozialsystem, das als eines der besten auf der Welt gelte, nach. Wäre es eines der besten auf der Welt, wäre der Kommentar des Herrn Wientjes überflüssig, weil es das Problem nicht gäbe. Der zweite Fehler liegt darin, die auf Neid und völliger Ahnungslosigkeit um unterschiedliche arbeitsrechtliche Beschäftigungsverhältnisse basierende Forderung nach Einzahlung aller in das staatliche Rentensystem wiederzukäuen. Und der dritte Fehler: Wenn Beamte und Selbstständige einzahlen, wollen die dann keine Rente? Mehr Einzahler entsprechen hier auch mehr Leistungsempfängern. Ach, die sollen nicht so viel bekommen? Enteignung verdienter und erwirtschafteter Ansprüche also. Ich will einen ganz anderen Vorschlag machen: dem Staat verbieten, seine Finger in die Rentenkasse zu stecken und diese immer wieder als Geldquelle für versicherungsfremde Leistungen zu missbrauchen. Der kann das übrigens auch bei den Beamtenpensionen und deren Sicherungsfonds ganz gut. Brutto-Gehalt netto auszahlen und vom Beschäftigten einen Anlagenachweis in entsprechende Versicherungen und Anlageformen verlangen und sich dann noch als Politik nicht von Lobbyisten irgendwelchen Mist als sicher und toll aufschwatzen lassen, wie bei Riester geschehen. Und dann klappt auch der Kampf gegen die Altersarmut. Oder - als Kopfgeld 1000 Euro für jeden. Dann werden Sie, werter Herr Wientjes, und die anderen Gleichmacher aber erleben, wie die Leistungsträger auch Ihren Input gleichmachen und "nix mehr drücken", Schattenwirtschaft, Steuerhinterziehung, Panama und Cum Cum Zulauf selbst bei 8,50 Euro Stundenlöhnern erfahren. Sie reihen sich für mich jedenfalls mit Ihren Vorschlägen vortrefflich in die Phalanx derjenigen mit Unsinns-Vorschlägen, die Sie anprangern, ein. Wilfried Plohmann, Pellingen

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