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Zum Artikel "Globale Proteste gegen die Bankenmacht" (TV vom 17. Oktober):

Ist es nicht bemerkenswert, dass sowohl der Bundesverband der Banken als auch die Politik für die "Occupy"-Bewegung großes Verständnis aufbringen? Während früher Demonstrationen gegen das Springer-Imperium, den Schah und den Krieg in Viet nam niedergeknüppelt wurden, gibt es heute seitens der Mächtigen einen anderen Umgang mit Protesten: Man lobt sie, lässt erst gar kein echtes Feindbild aufkommen - und lässt sie auf diese Weise ins Leere laufen. Es wäre zu prüfen, ob ein europaweiter Generalstreik der arbeitenden Bevölkerung und der gezwungenermaßen Arbeitslosen eine ähnliche Reaktion hervorbringen würde. "Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker", hat ein bekannter Revolutionär aus Argentinien einmal formuliert (Anm. d. Red.: Ernesto Guevara de la Serna, genannt Che). Wir sollten endlich damit aufhören, die Griechen für die Misere verantwortlich zu machen. Es gibt in Griechenland, in Deutschland und in den anderen Staaten eine wachsende Zahl armer Menschen, die Opfer der Krise sind. Sparmaßnahmen treffen bekanntlich die kleinen Leute. Der in Saus und Braus lebenden Oberschicht in den EU-Ländern und den USA ist es egal, wer unter ihnen regiert. Die Vermögenskonzentration in der Hand weniger auf Kosten der Mehrheit, von der Politik begünstigt, ist der eigentliche Skandal, gegen den es vorzugehen gilt. Jürgen Adam, Deuselbach

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