Finanzen

Zum Artikel "Merkels ausgestreckte Hand ..." (TV vom 27. Oktober):

Die Vorgänge in Berlin erinnern fatal an das Jahr 1914, kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Damals fiel die SPD um, sie wollte nicht antinational sein und stimmte mit den Rechtsparteien für die Kriegskredite. Die wenigen Abweichler wurden beschimpft und bedroht, Kaiser Wilhelm machte die Zustimmung zur Pflicht: "Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche." Damit war jede Opposition mundtot gemacht. Im Deutschen Bundestag ist sie ebenfalls tot, die SPD und die Grünen brauchten erst gar nicht umzufallen, sie wollen auf keinen Fall als antieuropäisch gelten. Alle haben gemeinsam für die Billion gestimmt, die paar Verweigerer wurden beschimpft. Demnächst werden die Retter für die Billiarde stimmen, denn es gibt angeblich keine andere Wahl. "Kaiserin" Merkel hat es erklärt: "Wenn der Euro fällt, fällt Europa!" Das heißt: "Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Europäer." Also munter weiter, so wie 1914! Doch einen Unterschied gibt es: Damals waren drei Viertel des Volkes kriegseuphorisch, heute ist mehr als die Hälfte eurosatt. Wenn es schiefgeht, hat das auch etwas Gutes: Der Konsumwahn, der das alles hervorgerufen hat, wird schwinden. Er wird einem anderen Wahn Platz machen, denn einen solchen braucht der Mensch. Günter Stoos, Sülm

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