Finanzen

Zum Artikel "Ein schier unglaubliches Angebot für den Nürburgring" (TV vom 12./13. April):

Da können wir nun im Volksfreund lesen, dass neben der Unternehmensgruppe Capricorn auch ein weiteres US-Unternehmen Interesse am Nürburgring bekundet hat und dieses Interesse sogleich mit einem finanziellen Angebot verbunden hat. Dieses Angebot liegt deutlich über dem, für das die Gruppe Capricorn den Zuschlag - womöglich verfahrensrechtlich zu früh - erhalten hat. Dass nun ein EU-Wettbewerbsverfahren angestrengt wird, zeigt die Ernsthaftigkeit des amerikanischen Interessenten, zumal es sich hier offenbar nicht um eine sogenannte Heuschrecke handelt, sondern um ein aktives, global agierendes produktives Unternehmen. Ich halte es für schwer erträglich, dass durch dessen Nichtberücksichtigung auf viele Millionen Euro verzichtet wird, geht es doch um öffentliche Mittel, die hier in den Sand gesetzt wurden. Was gar nicht geht: Berufung auf Vertraulichkeitsvereinbarung! Angeblich könne man sich nicht äußern, da hier Vertraulichkeit vereinbart worden sei. Zugegebenermaßen handelt es sich bei dem Insolvenzverfahren um ein privates Verfahren. Da es sich aber vorliegend um ein Millionengrab von Steuergeldern handelt und dazu das Land nach wie vor am Ring auch öffentliche Interessen verfolgt und sich gegebenenfalls weiterhin finanziell engagieren will, müssen die Dinge auch öffentlich auf den Tisch. Dazu möge das Land, das auch in der Gläubigerversammlung sitzen dürfte, seinen Einfluss geltend machen, um hier nicht in die nächste Nürburgring-Affäre abzurutschen. Nicht die Insolvenzverwalter, sondern die Gläubiger sind die Herren dieses Verfahrens. Es wäre auch sicher für die Presse ehrenwert, sich kritischer und nachhaltiger in diese Abläufe einzuschalten und nachzuhaken, um auch von dieser Seite die nötige Transparenz zu fordern und zu fördern. Und wenn das amerikanische Unternehmen aus Nashville, der heimlichen Hauptstadt der Countrymusic, auch noch im Musik-Entertainment tätig ist, wäre diese musikalische Verbindung mit "Rock am Ring" doch ein transatlantisches Bündnis der besonderen Art. Hans Gasber, Kenn

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