Finanzen

Zum Artikel "Woher soll die Rendite kommen?" (TV vom 21. März) über Strategien zur Geldanlage:

Ja, das fragen sich wohl ziemlich viele Mitbürger. Die Guthaben der Deutschen bei Banken und Sparkassen sind fast doppelt so hoch wie die gesamte deutsche Staatsverschuldung! Kein Wunder, dass sich Wolfgang Schäuble freut. Aber des Ministers Freud ist des Bürgers Leid - entgehen dem Bürger doch doppelt so viele Zinsen, wie Herr Schäuble & Co. überhaupt zahlen müssen. Wer Geld längerfristig vernünftig investieren will und dabei sogar Wert auf Inflationsschutz legt, der bekommt bei Geschäfts- und Volksbanken oder auch Sparkassen kaum Attraktives angeboten. Meist verdienen hier alle gut - außer dem Kunden! Und der hat dann auch noch alleine das Risiko am Bein. Nichts gegen Riester - sollte man machen, wenn man berechtigt ist, aber reich wird man davon keinesfalls. Versicherungsprodukte zum Zwecke der Vermögensbildung weisen teils horrende verdeckte Kosten auf - wie unlängst wieder einmal vom Verbraucherschutz Hamburg festgestellt wurde. Und wer obendrein noch eine Garantie will, der sollte sich wirklich lieber eine Kaffeemaschine im Fachhandel kaufen. Beim Geld jedenfalls gibt es nur eine einzige Garantie, die wirklich greift und das ist: die Inflation! Schnitt der letzten 50 Jahre: jenseits der zwei Prozent. Wirklich nützliche Hinweise "für jedermann" kann man im monatlich erscheinenden Finanztest der Stiftung Warentest erhalten. Das ist jedem anzuraten, bevor er sich in die Fänge eines "Anlagespezialisten" begibt. Die Fondsauswahl an täglich veräußerbaren Werten ist umfassend und hoch professionell - selbst unabhängige Privatbanken für den "gehobenen" Privatkunden empfehlen kaum anderes. Wer größere Beträge anlegen will, dem erschließen sich weitere, sehr seriöse Anlagemöglichkeiten bei hoch spezialisierten Initiatoren, die seit Jahrzehnten bewiesen haben, dass sie verantwortungsvoll und erfolgreich für ihre Kunden agiert haben. Die Produktauswahl ist jedoch sehr zeitaufwendig und erfordert viel Sachverstand. Und zu guter Letzt noch ein Ratschlag: Fragen Sie Ihren Berater ruhig, ob er selbst in die von ihm empfohlenen Anlagen investiert hat - wenn nein, dann lassen Sie Ihre Finger besser ebenfalls davon. Joachim Sels, Ralingen

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