Finanzen

Zur Berichterstattung über den Nürburgring und den Lückenschluss der Autobahn 1 in der Eifel:

Der Nürburgring ist für die Eifel und darüber hinaus eine äußerst wichtige und nicht wegzudenkende Infrastruktureinrichtung. Er ist nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt als legendäre Rennstrecke auch unter dem Namen "Grüne Hölle" bekannt. Von daher ist es unzweifelhaft notwendig, immer wieder in den Nürburgring und seine Einrichtungen zu investieren. Grundsätzlich war daher auch zu begrüßen, dass die Landesregierung vor wenigen Jahren eine "Ertüchtigung" des Nürburgrings ins Auge fasste. Planung und Umsetzung des Projektes erfolgten jedoch ohne jeglichen Realitätsbezug in einer völlig überdimensionierten gigantischen Größenordnung. So soll der Planung ein jährliches Besucheraufkommen von 500 000 (das wären 1370 Besucher pro Tag) zugrunde gelegt worden sein. Dass es sich hierbei um eine um eine vielfach überhöhte Phantomzahl handelt, war und ist für jeden Ring-Kenner offensichtlich. So war es nicht mehr als logisch, dass solvente Privatinvestoren für das finanzielle Abenteuer nicht gefunden wurden. Die gigantische Summe von etwa 330 Millionen Euro an Steuergeldern wurde von der damaligen SPD-Alleinregierung in den Sand gesetzt. Nach einer neuen Berechnung des Rechnungshofes sollen bis 2030 nochmals gut 210 Millionen Euro dazukommen, unter Umständen sogar deutlich mehr. Was soll der Bürger von der nicht allzu alten Aussage des Ministerpräsidenten Beck halten, dass keinerlei Steuergelder benötigt würden? Unwahrheit, Unvermögen, Wunschdenken? Das gigantische finanzielle Desaster (wer haftet eigentlich dafür) ist nunmehr Fakt. Jetzt gilt es, nicht auch noch die Reputation des Nürburgrings als Rennstrecke nachhaltig zu schädigen. Es müssen daher alle Maßnahmen ergriffen werden, die zu einer Erhöhung der Besucherzahlen beitragen. Hierzu gehören auch Investitionen in die bessere Erreichbarkeit des Rings. Es mutet auch in diesem Zusammenhang schon grotesk an, dass der etwas über 20 Kilometer lange Lückenschluss der A 1 von der rot-grünen Landesregierung offenbar nicht gewollt wird. Diese sowohl überregional als auch für die ganze Region äußerst wichtige Autobahn würde mit den Anschlussstellen Adenau und Kelberg ohne jeden Zweifel auch zusätzliche Besucher in nennenswertem Umfange an den Nürburgring bringen. Dass die Grünen den Lückenschluss anders sehen, muss man wohl hinnehmen. Absolut unverständlich ist jedoch die Haltung der SPD, zumal die Kosten der Autobahn ausschließlich vom Bund getragen werden. Es wird höchste Zeit, dass die SPD die sofortige Einleitung der Planfeststellung durchsetzt. Josef Saxler, Daun

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