FINANZEN

Zum Artikel "Steuerzahlerbund: Mehr Geld für Beamte ist teures Wahlgeschenk" (TV vom 31. März):

Jetzt wissen wir es wenigstens aus berufenem Munde: Beamte bekommen kein Gehalt, sondern "Geschenke"! Jetzt ist mir auch klar, warum das Gehalt der rheinland-pfälzischen Beamten alleine in den letzten zehn Jahren um mindestens 15 Prozent gegenüber den Angestellten zurückgefallen ist - vom Rückstand gegenüber der freien Wirtschaft ganz zu schweigen. Auf Geschenke hat man halt keinen Anspruch, und man ist auf die gute Laune des Dienstherrn angewiesen. Anders als in dem Artikel erwähnt, sind die Tarifabschlüsse der Angestellten für die Beamten in der Regel nicht übernommen worden; und sieht man die Flut von direkten und indirekten Besoldungskürzungen seit Beginn der 90er Jahre, dann stellt sich schon die Frage, warum immer nur weitgehend die Beamten zur "Haushaltskonsolidierung" beizutragen haben. Nach meinem Verständnis ist das doch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und die ist nicht der Willkür des Dienstherren unterworfen. Die Auswirkungen dieser Besoldungspolitik sind mittlerweile auf dem Arbeitsmarkt zu sehen. Gut und teuer bei uns ausgebildet, gehen Lehrer - insbesondere die aus den technisch-/naturwissenschaftlichen Bereichen - lieber in andere Bundesländer. Gute Ingenieure bekommen in der freien Wirtschaft die weit attraktiveren Angebote. Wer will da noch in den öffentlichen Dienst? Man kann den Haushalt natürlich auch in der Art und Weise konsolidieren, dass man über die Gehaltsstrukturen dafür sorgt, dass wichtige Positionen im öffentlichen Dienst erst gar nicht mehr besetzt werden. Die Gehälter hat man dann auf jeden Fall gespart, und der Bürger wird sich angesichts zunehmend handlungsunfähiger Verwaltungen in allen Bereichen (Bauämter, Schulen, Kindergärten etc.) in seinen Vorurteilen bestätigt sehen - Beamte!! Joachim Petry, Verband der Lehrerinnen und Lehrer an berufsbildenden Schulen Rheinland-Pfalz, Ortsverband Wittlich

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