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Anneliese Niesen aus Kalenborn-Scheuern schreibt: Sehr geehrter Herr Reinhart, sehr gerne lese ich die Kolumnen von Ihnen und Herrn Lintz, sie sind sehr intelligent und oft einfach köstlich. Eine Anmerkung zu einem Leserbrief unter der Überschrift "Eppes für lau" (TV vom 15./16. März): Herr Daufenbach meint, es wäre kein Problem, Kerzen und Petroleumlampen für den Fall eines Stromausfalls zu besorgen, "denn solche Teile sind sicher schnell per Internet verfügbar.

" Wie denn, wenn Stromausfall ist? Ich danke Ihnen für die wöchentlichen Beiträge, ich freue mich immer darauf. Liebe Frau Niesen, vielen Dank für Ihre freundlichen Worte. Ja, mit der Logik ist das so eine Sache. Sie haben ganz offensichtlich die undichte Stelle in einer Argumentation entdeckt, einen Denkfehler. Ungewöhnlich? Nein - derlei kommt häufig vor, und das Raum-Zeit-Kontinuum gerät deswegen nicht aus den Fugen. Die Welt ist voller Widersprüche, der Mensch sowieso. Zum einen, weil wir dazu neigen, auf Gefühle, auf Emotionen zu "hören" (ein Erbe der Evolution, tief verankert in den Genen). Zum anderen, weil auf den Verstand, auf die Ratio, auf die Logik nicht immer Verlass ist. Wie das? Es gibt in den Naturwissenschaften, in der Mathematik Aussagen, die weder zu beweisen noch zu widerlegen sind: Paradoxien, partout nicht aufzulösen. Erst recht in Disziplinen wie der Philosophie. Ein Beispiel, das schon die alten Griechen diskutierten: Kann der Satz "Ich lüge jetzt" wahr sein? Nein, denn dann würde ich ja nicht lügen. Also stimmt er nicht. Das kann aber ebenfalls nicht sein, weil meine Behauptung sonst wahr wäre. Vertrackt, oder? Logisch gedacht, und doch unmöglich, das Lügner-Paradox zu bewerten. Richtig oder falsch? Vertrauen Sie Ihrem Gefühl ... Herzliche Grüße! Peter Reinhart, stellvertretender Chefredakteur Lob, Kritik, Anregungen? E-Mail: forum@volksfreund.deMehr Kolumnen im Internet: http://forum.blog.volksfreund.de

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