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Zur Auseinandersetzung zwischen Bundestrainer Jogi Löw und Ex-Kapitän Michael Ballack:

Meinung

Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan
Um es auf den Punkt zu bringen: Was sich hier zwischen Herrn Löw, dem DFB und Michael Ballack abspielt, ist schlichtweg nur noch beschämend. Aussage steht gegen Aussage - und egal welcher Seite man da Glauben schenkt, es hätte soweit nie kommen dürfen. Persönlich bin ich der Meinung, dass der Bundestrainer und die Herren des DFB in der ganzen Angelegenheit keinen guten Stil´ gezeigt haben. Einen Spieler wie Michael Ballack, der über viele Jahre die Leitfigur der Nationalmannschaft war, den man noch vor einem guten Jahr für unersetzlich hielt, auf eine derart halbseidene Weise abzuservieren, ist schlichtweg unwürdig. Ich erinnere mich noch an die mediale Schockwelle, die Fußball-Deutschland erfasste, als die Nachricht von Ballacks schwerer Verletzung bekannt wurde. Dass die Nationalmannschaft bei der WM dann eine tolle Leistung brachte, ist mehr als erfreulich. Dass viele "Experten", wahrscheinlich auch Herr Löw, nun den Schluss daraus ziehen, dass es mit Ballack nicht so funktionieren würde, ist mehr als albern. Wie auch immer, in meiner Erinnerung sprach der Bundestrainer in etlichen Interviews davon, dass Michael Ballack selbstverständlich weiter ein Teil der Mannschaft sei. Das tat er monatelang, um dann zu verkünden, dass er gar nicht mehr mit ihm plane. Dass ein 34-Jähriger nicht mehr zum jugendlichen Perspektivkader gehört, ist in einer Welt, in der jeder jenseits der 30 am liebsten zum betreuten Wohnen geschickt wird, verständlich. Dennoch hätte Herr Löw ihm zumindest die Chance zum Leistungsbeweis geben müssen, denn wie der Bundestrainer des Öfteren betont hat, ist Leistung nicht nur eine Frage des Alters. Stattdessen bietet der DFB Michael Ballack gnädig einen letzten Auftritt in einem Freundschaftsspiel an. Das nenne auch ich eine Farce. Fazit: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Bernd Donner, Konz

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