Fußball

Zum Artikel "Sportschau bleibt, Sky schlägt Telekom" (TV vom 18. April):

Die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga lassen sich die Fernsehsender ab 2013 jährlich rund 485 Millionen Euro (Sky) plus knapp 150 Millionen Euro (ARD/ZDF) kosten. Das macht summa summarum 2,5 Milliarden Euro in vier Jahren. Zu Recht ordnet der Ligapräsident der Deutschen Fußball-Liga (DFL) diesen Deal als "Quantensprung" ein, beinhaltet er doch eine Steigerung um 50 Prozent (in Worten fünfzig!). Der "Sportschau"-Seher kann sich auf weitere vier Jahre Fußball nach bewährtem Muster freuen: Fünf Minuten pro Spiel, häufige Werbeeinspielungen, drei- bis viermalige Wiederholung der Tore in Zeitlupe, sonstige interessante historische Beiträge, viele Interviews mit weiterführenden Erkenntnissen. Eine weitere Attraktivitätssteigerung stellt der modifizierte Stil der Kommentatoren dar: Sie gebärden sich oft so, als würden sie für das Radio berichten. Eine deutliche Steigerung der Lautstärke bei Ballkontakt oder Torerfolg belegt dies unüberhörbar. Als ewig Gestriger trauere ich der guten alten "Sportschau" (ohne Kommerz) aus den 70er oder 80er Jahren nach. Die Gesetzmäßigkeiten der Marktwirtschaft (oder treffender: Kapitalismus) werden den Preis bei den nächsten Verhandlungen auf über eine Milliarde Euro jährlich treiben. Mit einem nach jedem Spiel eingeschobenen Werbeblock wäre diese Summe problemlos zu finanzieren. Und alle sind schon wieder zufrieden - oder etwa nicht? Norbert Holzapfel, Salm

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort