Fussball

Zur Berichterstattung über die Steuer-Affäre von Uli Hoeneß:

Wir Bürger dürfen uns über Steuerhinterzieher aufregen. Aber nur unser Gesetz und unsere Gerichte bestimmen, wie Steuerhinterzieher zu bestrafen sind. Meist ist die Strafe sehr hart. Moralische Lynchjustiz an den "Sündern" ist unmenschlich, steht uns nicht zu, zumal dahinter oft Neid und blanker Hass auf die "Kaste" der Vermögenden stehen. Die meisten von denen - nicht alle - haben sich ihr Vermögen durch Verzicht, Fleiß, Risiko und Können hart erarbeitet, haben Wachstum und Arbeitsplätze geschaffen, während andere in den Tag gelebt, ein maßloses Anspruchsdenken entwickelt und nichts zum Nutzen unserer Gesellschaft beigetragen haben. Das nenne ich Messen mit zweierlei Maß! Mit zweierlei Maß misst auch unsere Kanzlerin, indem sie die Lieferung von 200 Leopard-Panzern an eines der schlimmsten Unterdrückungssysteme, nämlich Saudi-Arabien, zulässt, sich aber von Uli Hoeneß distanziert. Wir messen auch mit zweierlei Maß, wenn wir Steuerflüchtlingen wie Schumi, Beckenbauer, Vettel zujubeln, weil sie tolle Sportler sind. Noch mehr sollten wir uns über die Blutsauger und Verantwortungslosen aufregen, die schuldhaft am Tropf unserer Steuerkassen hängen. Kann man sich über die Banker, die uns in die Finanzkrise hin eingeritten haben und die trotzdem unanständig hohe Boni kassieren, überhaupt genug aufregen? Wir sollten uns auch darüber aufregen, dass Steuergelder für Fehlleistungen unfähiger oder gar korrupter Politiker, für teure Polizeieinsätze in der Fußballszene, für Therapieplätze von Kinderschändern und Vergewaltigern verschwendet werden. Wer bringt unseren Kindern bei, dass Ansprüche nicht auf den Bäumen wachsen, sondern eigene Leistungen voraussetzen, und dass man dankbar sein muss, wenn andere für uns arbeiten? Manfred Schmitz, Flußbach

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort