Gefühllose Bürokraten

Zum Artikel "Land gibt Panther zum Abschuss frei" (TV vom 21. Oktober):

Es ist das erste Mal in meinem bald 50 Jahre dauernden Leben, dass ich einen Kommentar zu einem Medienbericht schreibe. Es geht um den Panther, der in unserer Gegend umherstreifen soll: Die "Freigabe zum Abschuss" macht mich sehr traurig! Wer gibt der sogenannten "obersten Autorität im Jagd- und Naturschutz" die Berechtigung, einen solchen "Freibrief" zu erteilen, der quasi als Beauftragung zu verstehen ist? Der liebe Gott ganz sicher nicht!

Woher nimmt diese Behörde die Berechtigung, sich "Schutz-Behörde" zu nennen? Wo ist der Schutz der Tiere und unserer Natur? Der Panther bedroht niemanden, geschweige denn, dass er in all den Monaten jemals irgendwem zu nah gekommen sei oder gar bedroht habe. Sollte er sich aus unbändigem Hunger in Wohngebiete wagen, sähe die Situation sicher anders aus, aber dieser Kerl, der von Natur aus ein Fluchttier ist, meidet aus guten Gründen unsere Zivilisation.

Warum werden die Angebote der Fachleute, wie die des derzeit zuständigen Försters, zur Betäubung des Tieres nicht angenommen? Ich bin sicher, dass es möglich ist, den Panther nahezu problemlos in Gewahrsam zu nehmen.

Die Behörden müssten dazu nur die Liebe für Tiere und das Verständnis und Gefühl für sie, auch für wilde Tiere wie diesen Panther, haben. Ein verstörter Mensch, egal, ob alt oder jung, der irgendwo herumirrt, wird auch nicht exekutiert, weil man die Mühen seiner schonenden Rückführung in das "ordnungsgemäße Leben" scheut, oder?!

Es ist schon schlimm genug, dass ein Tier wie dieser Panther, der unter Artenschutz steht, vermutlich aus einem viel zu kleinen Gehege kommt und dort, im besten Fall, wieder hereinkommt. Aber immerhin besser, als eine Trophäe der Jäger zu werden! Ich schäme mich für meine Artgenossen namens Mensch, die sich über unsere Mitgeschöpfe erheben, sie nicht respektieren und ihnen ohne Not Schlimmes antun!

Petra van Oyen, Hillesheim

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