Geheimdienste

Zum Abhörskandal durch die NSA:

Was ist eigentlich der Skandal? Einmal, dass wir, die Bevölkerung, komplett überwacht werden, oder dass etwas bekannt wurde, was man der Mehrheit vorenthalten wollte? Und dieses unter Partnern. Aber damit nicht genug, jetzt wird uns auch noch vorgegaukelt, niemand hierzulande wusste, hörte oder sah so etwas vorher. Dieses finde ich skandalös. In Wirklichkeit ahnte die Bevölkerung die Überwachung längst. Glauben unsere Volksvertreter, die Wähler sind so naiv? Aber wir müssen bekennen, wir haben die Leute gewählt. In ein paar Wochen stehen Neuwahlen an, machen wir dann wieder dieselben Fehler? Was zeigt uns die Sache noch? Der Mann, der die Sache angeblich ins Rollen brachte, ist er ein Freund oder Feind? Herr Snowden hat bei der Einstellung in diesen Schnüffeldienst sicherlich viele Dokumente unterschrieben, die ihm eine Richtschnur für seine Tätigkeit sein sollten. Daran hat er sich wahrscheinlich nicht gehalten, und eine Verfehlung zieht eine Strafe nach sich. Snowden hat auf jeden Fall der Öffentlichkeit die Augen geöffnet und die Leute aufgerüttelt. Die USA wollen weltweit der Oberlehrer in Sache Demokratie sein. Dabei stellt man Russland und dessen Justiz gerne an den Pranger, dort sei man korrupt, ungerecht und undemokratisch und Putin ein Diktator. Russland zeigt sich jetzt auf der internationalen Bühne ungewohnt "menschenfreundlich" und gewährt einem "Verbrecher" wie Snowden Asyl. Ungeheuerlich, wie die USA empfinden. Aber schaut man mal auf die USA, wo man mit Antritt von Obama eine Zeitenwende erwartete. Was änderte sich? Die Hautfarbe des Präsidenten ist das auffallendste Merkmal. Schade! Kriege, Intrigen und Guantanamo blieben, der Oberlehrer auch. Im Nahen und fernen Osten, im arabischen und afrikanischem Raum taktiert man weiterhin mit Drohungen, Parolen und auch Eingreifen. Die überwiegend islamischen Regierungen und Bevölkerungsgruppen, aber auch andere Religionsangehörige werden verantwortlich gemacht für die instabile Lage und die antiamerikanische Stimmung. Aber vor Jahren waren diese Gruppen noch nützlich, und man hat mit vielen Despoten, Diktatoren, Warlords und Gebietsgouverneuren zusammengearbeitet und diese unterstützt. Ich habe keine Sympathien für Russland oder andere undemokratische Länder, ich bin nicht gegen Israel oder die USA. Ich erwarte aber einfach mehr Einbindung und Ehrlichkeit von unseren Partnern und Volksvertretern. Walter Ferner, Bitburg

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