Geld ist nicht alles

Zum Kommentar "Pflege ist mehr wert" (TV vom 13. Juli):

Bernd Wientjes schreibt, dass eine bessere Vergütung den Beruf attraktiver machen würde. Diese Meinung teilen ich und sicher viele meiner Kollegen nicht. Es geht vor allen Dingen darum, bessere Bedingungen für die Altenpflege zu schaffen, sei es in den Altenheimen wie auch in der häuslichen Alten- und Krankenpflege.

Es kommt bei mir so an, als ob es immer nur um das Geld geht. Ich selbst sehe das größte Problem jedoch darin, dass einfach nur zu wenig Geld für ausreichend Personal zur Verfügung steht, damit die uns anvertrauten Menschen nicht nach Zeitminuten gepflegt werden.

Ich habe diesen Beruf ergriffen, weil ich aus Überzeugung Menschen helfen möchte. Menschen sind keine Pakete, die ein- oder ausgepackt werden, sondern alte, oft kranke Menschen mit Bedürfnissen und Gefühlen. Denn es sollte nicht um "still, satt und sauber" gehen, sondern um "Körper, Geist und Seele". Den alten Menschen mit Wertschätzung zu begegnen und nicht mit ständigem Zeitdruck.

Bei diesen Bedingungen, wie sie jetzt schon über eine lange Zeit bestehen, kann man sich selbst nicht mehr gerecht werden, und diese Situation macht viele krank.

Irene Klopp, Konz-Oberemmel, Altenpflegerin in der ambulanten Pflege

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