Lesermeinung „Nach mir die Sintflut“ ist Realität: Jetzt alle Register gegen die Erderwärmung ziehen

Klimakrise

Zu „Hochwasserschutz: Was muss sich nach der Flut im Land ändern?“ (TV, 14. August), „Die Folgen der Erd­erwärmung werden immer klarer“ (TV, 10. August) und anderen Artikeln:

Selbst für den gelegentlich leichtfüßig durch Leben gehenden Rheinländer ist  angesichts der tragischen Flutkatastrophen „vor der Haustür von Kölle“ der Glaube an das „kölsche Grundgesetz“ massiv erschüttert worden. Spätestens aber der jüngste Weltklimabericht lässt selbst den lebenslustigsten Kölner den Glauben an „sein kölsches Grundgesetz“ verlieren (Paragraf 2: „Et kütt wie et kütt, Paragraf 3, „Et hätt noch immer jot jejange“ und Paragraf 4 „Wat fott is, is fott“).

Wer es bislang noch nicht begriffen hat, sollte meines Erachtens alleine schon in Gedanken an seine Kinder und Enkel alle Ressentiments über Bord werfen. Die Zeit der Diskussion um die „Wahl der Waffen“ gegen die Erderwärmung, sind vorbei. Jetzt müssen unverzüglich und ohne blinden Aktionismus, aber mit Sachverstand alle Register gezogen werden. In der Region Trier sind wir schon mit regenerativen Energien weiter als der Bundesdurchschnitt. Wir sollten jetzt das Pumpspeicherwerk RIO (Mehring/Ensch) und schon seit Jahren blockierte Windräder realisieren. Dann wären wir in der Großregion Trier sehr gut aufgestellt. Gerade auf den Höhenlagen von Hunsrück und Eifel ist die Windhöffigkeit relativ gut. Auch die Wasserstoffgewinnung aus überschüssigen Wind- und Solar­erergien sind meines Erachtens mittlerweile beherrschbare Alternativen für Öko-Strom in verbrauchsschwachen Zeiten.

Die (Un-)Summen, die zum Beispiel in die Folgen des Hochwassers vom Juli gesteckt werden müssen, lassen uns schnell erkennen, dass sich mit den 30 Milliarden Euro oder auch effektiv 50 und mehr auch massiv der Ausbau der regenerativen Energien fördern lässt. So langsam sollten auch diejenigen, die keine großen überregionalen Stromtrassen wie Suedlink oder auch kein Windrad wollen, begriffen haben, dass das Motto „Nach mir die Sintflut“ leider bittere Realität geworden ist. Neben den Oderkatastrophen von 1997 und 2010 sind doch Erdrutsche und Murenabgänge in den Alpen allgegenwärtig. Bleibt nur die Hoffnung, dass zum Beispiel Klima-Leugner und die oftmals nach dem St. Floriansprinzip argumentierenden Zeitgenossen über ihren Schatten springen, das höhere Ziel einer (über-) lebenswerten Welt erkennen und für das schnelle Ende der fossilen Energien kämpfen.

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