Gesellschaft

Zum Artikel "Im Hier und Jetzt" (TV vom 7. August):

Achtsamkeitsübungen und Yoga helfen sicher vielen Menschen. Aber sie packen nicht das Übel bei der Wurzel", nämlich die Grundeinstellung zum Leben, die Sichtweise auf das, was wichtig und was weniger wichtig ist. Für die meisten Menschen ist das Haben wichtiger als das Sein: die neueste Mode, das neueste Auto, ein großes Haus, ein noch modernerer Fernseher, Kino, Urlaub, immer Spaß haben wollen. Dafür muss man arbeiten, Geld verdienen, und das macht Stress, Druck, Schulden, und dann braucht man wieder Geld für Yogakurse, für Urlaub. Ein Teufelskreis. Genau da setzt die Zen-Meditation an: beim Loslassen, dass wir selbst nicht der Mittelpunkt des Universums sind, Wertschätzung für sich selbst und andere entwickeln, auch für die Menschen, die nicht viel haben, Mitgefühl, den Blick für das Wesentliche schärfen. Das macht dauerhaft den Kopf frei, und die Achtsamkeit kommt von selbst. Isolde Schnorbach, Trier

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