Gesellschaft

Zur Berichterstattung über die Flüchtlingskrise:

Entgegen allen Streitigkeiten innerhalb der CDU/CSU und aller Parteien zur Bewältigung der Flüchtlingskrise will ich aus meiner Sicht zum Kurs der Bundeskanzlerin einige grundlegende Gedanken beitragen. Zur Lösung des Problems kann nur ein gemeinsames Europa führen. Kleinstaaterei und egoistisches Denken einzelner Staaten führen nicht nur zu weiteren humanitären Beeinträchtigungen der Flüchtlinge, sondern werden auch große wirtschaftliche Nachteile nach sich ziehen. Grenzsicherungen kosten immens viel Geld; der wirtschaftliche Verkehr unter den Ländern der Europäischen Gemeinschaft wird erschwert; das Wirtschaftswachstum wird ausgebremst, und eine höhere Arbeitslosigkeit muss erwartet werden. Geschürte Ängste von verschiedenen Politikern und Parteien führen hier nicht zu einem Ergebnis; insbesondere wird die soziale Einheit in Deutschland nicht in dem Maße gefährdet, dass unsere Bürger schlechter gestellt werden als Flüchtlinge, die nach dem Grundgesetz ein Recht auf Aufnahme haben. Die Richtung der Bundeskanzlerin, das Flüchtlingsproblem als eine gemeinsame Lösung aller europäischen Staaten anzugehen und zu versuchen, den Flüchtlingen in ihrer Heimat zu helfen, trägt darüber hinaus auch zu einer Friedenssicherung in Europa und hoffentlich auch in der ganzen Welt bei. Als 86-Jähriger habe ich die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs miterlebt und kann jüngeren Bürgern nur ansatzweise darlegen, welche menschlichen Grausamkeiten, Ungerechtigkeiten und Entbehrungen kriegerische Auseinandersetzungen mit sich bringen. Die Flüchtlinge vor Europas Grenzen müssen derzeit Schreckliches erleben. Dies muss schnellstens ein Ende finden. Mit der Forderung nach Obergrenzen ist den Flüchtlingen nicht geholfen. Die Verhandlungen, die die Bundeskanzlerin zurzeit europaweit führt, müssen daher von allen Politikern und Ländern (auch die erst neu in die EU aufgenommen wurden) unterstützt werden. Dass die Lösung der Flüchtlingsfrage nur durch ein gemeinsames Europa erfolgen kann, haben alle in Brüssel und Straßburg bekundet; nur leider halten sich nicht alle an ihr Versprechen. Daher gilt, entgegen allen Seehofers und unnötigen Alternativplänen, die Bundeskanzlerin in all ihren Bemühungen gemeinschaftlich zu unterstützen. Alfred Mauren, Üxheim

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