Gesellschaft

Zu Berichten und Leserbriefen über die Honorierung von Ärzten, die Asylbewerber untersuchen:

Tue Gutes und rede (nicht?) darüber. Ohne näher darauf einzugehen, ob ein Honorar von 100 Euro oder 200 Euro pro Stunde für Ärzte, die Asylbewerber betreuen, gerechtfertigt ist oder nicht, sollte korrekterweise klargestellt werden, dass keineswegs alle Ärzte in diesem Bereich auf Honorarbasis arbeiten. Wenn der TV am 31. Dezember über die hohen Ärztehonorare berichtet und ein paar Tage später (5. Januar 2016) schreibt: "Anders als Ärzte, die Flüchtlinge behandeln, arbeiten Lehrer ehrenamtlich", entsteht beim Leser unwillkürlich der Eindruck, dass nur Lehrer ehrenamtlich arbeiten und alle Ärzte bei der Flüchtlingsbetreuung pro Stunde dreistellige Honorare erhalten. Entsprechende empörte Leserbriefe vom 6. Januar bestätigen ja sehr deutlich, welches Bild man sich hier von der "geldgierigen" Ärzteschaft macht. Es gibt aber zahlreiche Ärzte, die sich ebenfalls ehrenamtlich für Asylbewerber einsetzen und weder 100 Euro noch 200 Euro dafür bekommen. Doch das wird stillschweigend einfach nicht zur Kenntnis genommen, ganz bewusst verschwiegen oder allenfalls mal im Nebensatz erwähnt. Es ist halt immer reizvoller, sich pauschal über die Ärzte und ihre Honorare zu mokieren. Nur stimmt es halt so nicht. Prof. Dr. H.-A. Adams, Trier, Dr. M. Behnam, Wittlich, Dr. D. Böhlandt, Münstermaifeld, Dr. H. Hofmann, Wittlich, K. Hofmann, Wittlich, Dr. R. Nießen, Wittlich, B. Schmitt, Schladt, Prof. Dr. G. Schuster, Wittlich, Dr. H. Steyns, Wittlich, Dr. W. Vöhl, Wittlich

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