gesellschaft

Zum Artikel "Geistlicher fordert christliche Bestattung für Tiere" (TV vom 30. Juni):

Meinung

Sabbernde Möpse, schielende Katzen
Der evangelische Pfarrer Jens Feld aus Siershahn fordert eine christliche Bestattung von Tieren. Ja geht\'s noch? Viele Menschen, die keiner Kirche angehören und keine Kirchensteuer zahlen, werden nicht mit dem Beistand der Kirche bestattet. Bei Hunden, Katzen, Sittichen und anderen Tieren, die den Menschen nahestehen, fordert Pfarrer Feld eine christliche Bestattung. Ja, Herr Pfarrer, sollte man die Tiere von Reichen und Schönen nicht sogar in die Kirche aufnehmen? Ich kenne einen Bauer, der hat eine schwarzbunte Kuh mit einem herzerweichenden Augenaufschlag. Wollen Sie diese nicht auf ihrem letzten Gang zum Schlachter begleiten, um ihr Trost zu spenden, bevor sie umgebracht und als fein gewürzte Wurst auf Ihrem Teller landet? Ich stelle mir vor, wie das ist, wenn ich einmal vor das Angesicht Gottes treten muss und die heilige Dreifaltigkeit von Tausenden sabbernden Möpsen und schielenden Perserkatzen umgeben ist, die auf ihre Seligsprechung warten. Herr Pfarrer Feld, was fühlen Sie, wenn Sie einen Fisch, ein Hühnchen, einen Schweinebraten oder ein Rindersteak fein gebraten verschlingen? Welchen christlichen Beistand hatten diese Tiere? Welcher Pfarrer steht den leidenden Tieren in enger Käfighaltung bei? Wäre es nicht eine bessere Aufgabe, Millionen Menschen und vor allem notleidenden Kindern in aller Welt zu helfen, ein würdiges Leben zu führen, statt sich um christlichen Beistand von toten Hunden und Katzen zu kümmern?! Ein Trost bleibt mir. Die in letzter Zeit skandalgeprüfte katholische Kirche hat sich laut TV-Bericht vom 2. Juli von einer christlichen Bestattung von Haustieren distanziert. Norbert Schuh, Schweich

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