Gesellschaft

Zur Berichterstattung über die Flüchtlingskatastrophe auf dem Mittelmeer und die Reaktionen:

Neben vielen Äußerungen von Politikern, die Verlegenheit und Ratlosigkeit dokumentieren, spricht wenigstens die Außenbeauftragte der EU, Frederica Mogherini, eindeutig, indem sie bekennt, dass auf die Frage, warum erst so viele Menschen sterben mussten, sich keine Rechtfertigung finden wird. Leider muss man das Schuldbekenntnis, dass man um der Abschreckung willen den Tod vieler in Kauf genommen hat, mit der Lupe suchen. Der Skandal wird nicht beim Namen genannt. Wer sich den Zehn-Punkte-Plan der EU ansieht, wird feststellen, dass die erste Option aller Maßnahmen immer noch das Verhindern der Flüchtlingsströme und ihre Abwehr ist. Staaten in Afrika sollen stabilisiert und Schleusern das Handwerk gelegt werden. Einzelne Staaten mauern bei der Aufnahme von Flüchtlingen, andere möchten besser verteilen. Die neuen Rettungsmaßnahmen sind halbherzig. Immer noch wird der Fokus auf asylberechtigte Kriegsflüchtlinge gelegt, um gleichzeitig der Hungermigration den Rücken zu kehren. Zentrale politische Fragen bleiben unbeantwortet. Der deutsche Außenminister sagt, man müsse Länder stabilisieren. Wie soll das in Libyen, Syrien oder dem Irak gehen? Man will die Entwicklungshilfe stärken. Dieses Versprechen ist schon oft (Millenniumsziele) gegeben und nie eingehalten worden. Gleichzeitig lenkt man von dem Kern ab, der desaströsen Handelspolitik der EU. Eine Neubesinnung müsste anders aussehen. Albert Hohmann, Föhren Es ist eine Tragödie, da hat der Trierer Bischof recht, es gibt immer noch keine Lösung, da hat er auch recht. Wie würde Jesus in dieser Situation entscheiden? Ich weiß es, Herr Bischof, er würde ein Schiff chartern und hinausfahren auf´s Meer. Und wenn er nur ein Menschenleben gerettet hätte, würde Jesus sagen, meine Investition hat sich gelohnt. Also, nicht reden, nicht kritisieren, handeln ist gefragt. Chartern Sie ein Schiff, Sie müssen ja nicht selbst hinausfahren, Herr Bischof. Nur das Geld müssen Sie lockermachen. Das wird doch wohl kein Problem sein bei der Finanzlage im Bistum Trier, oder? Das wäre dann ein Akt der Barmherzigkeit und Nächstenliebe, praktiziert - nicht nur von der Kanzel. Hans Simon, Kordel

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