Gesellschaft

Zum Artikel "Jetzt kommt Designermode auch von Aldi" (TV vom 6. April):

"Das Geschäft mit preiswerter Mode in Deutschland boomt." Nächste Woche bietet Aldi von Jette Joop entworfene Damenmode an. Die Kleidungsstücke werden für Preise zwischen 9,99 Euro und 19,99 Euro in den Filialen angeboten. Leider wird bei der Kleidung dann nur angegeben, wer diese Kleidungsstücke designt hat. Nicht aber, wo und unter welchen Bedingungen der Stoff hergestellt wurde und unter welchen Bedingungen die Kleidung von welchen Arbeitern gefertigt wurde. Gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen sowohl in der Stoffproduktion als auch in den Textilfabriken, Zwangsüberstunden und Armuts löhne sind der Preis für unsere billige Kleidung, die für die Discounter meist in Bangladesch produziert wird. Nach Angaben des SWR sei diese Designermode meist in China produziert worden. Aldi habe nach den "Codes of Conduct", also Produktionsregeln wie dem Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit produzieren lassen. Durch ein unabhängiges Unternehmen überprüft sei dies jedoch noch nicht. (Quelle: SWR.de/swrinfo). Immerhin keine Kinderarbeit und keine Zwangsarbeit! Genau wie in der Lebensmittelproduktion hat billiger auch bei (Designer-) Mode seinen Preis, der allerdings auch hier von anderen gezahlt werden muss. Statt "Demokratisierung guten Designs" wäre "Humanisierung guten Designs" ein wirklich bedeutsamer und auch außergewöhnlicher Schritt von Frau Joop gewesen. Dr. Ruth Thees-Laurenz, Trier

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