Gesellschaft

Zum Artikel "Willkommen im Aus" (TV vom 20. November) diese Zuschrift:

Die Seminare der Katholischen Akademie in Trier haben in Deutschland und allen angrenzenden Ländern einen hervorragenden Ruf. Ein wesentlicher Grund hierfür war die Auswahl kompetenter Referenten - im Gegensatz zu sonst vielfach selbsternannten Spezialisten. Die Diskussionsrunden nach jedem Vortrag ermöglichten es, hochgradige Fachleute anzusprechen, die von vielen Teilnehmern sonst nicht erreichbar sind. So konnten in zahlreichen Diskussionsbeträgen Fragen geklärt und Fehleinschätzungen korrigiert werden. Außerdem ist zu betonen, dass der Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern in Pausen und bei sonstigen Gelegenheiten ein wesentliches Merkmal darstellte. Durch die Schließung der Katholischen Akademie ist ein bedeutendes geistig-kulturelles Zentrum der Großregion Trier abgeschafft worden. Die Auswirkungen werden wir erst in einigen Jahren erleben. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch auf die Gottesdienste hinweisen, die bei dreitägigen Seminaren am Morgen des zweiten Tages in der Kapelle des Schumann-Hauses gefeiert wurden. In der Regel war es der Leiter der Akademie, Herr Dötsch, der in einer fast familiären Atmosphäre mit eingehenden, überzeugenden Worten die Teilnehmer ansprach. Bei den Drei-Tage-Seminaren verstand es Herr Dr. Gehl, am zweiten Abend den Teilnehmern mit einer abendlichen Führung einen Eindruck von Trier zu verschaffen und unaufdringlich Werbung für private Besuche zu machen. Anschließend wurden in der Umgebung von Trier Weinproben veranstaltet, bei denen viele Teilnehmer den hiesigen Wein kennenlernen und erwerben konnten. Und das waren im Verlaufe eines Jahres mindestens 1000 Menschen. Im Rahmen der Akademie wurden jedes Jahr knapp 4000 Übernachtungen im Robert-Schumann-Haus belegt. So viele Übernachtungen müssen ohne Akademie erst einmal organisiert werden! Ob das gelingt? Bei dem letzten Seminar vom 21. bis 24. November konnte ich niemanden sprechen, der nur halbwegs Verständnis für die Entscheidung unseres Bischofs Dr. Ackermann aufbringen konnte, die Akademie zu schließen - zumal nach der Schließung der Katholischen Akademie und anderer Einrichtungen die Einsparnotwendigkeit von 27,6 Millionen Euro auf 14,7 Millionen korrigiert wurde - angeblich wegen eines Rechenfehlers (TV vom 30. Oktober). Hadwin Elstner, Saarburg

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