Gesellschaft

Zur Berichterstattung und zu den Leserbriefen über die industrielle Massentierhaltung (TV vom 7., 11. und 18. August):

Es ist wahrlich haarsträubend, wie - wenn auch mehr oder weniger unbewusst - Menschen mit Tieren umgehen, bevor diese als Schnitzel oder Braten auf ihrem Teller landen. Der Verbraucher könnte der industriellen Massentierhaltung Einhalt gebieten: Weniger - dafür gutes - Fleisch essen und sich damit sogar noch einen Gefallen tun: Zuviel Eiweiß - also Fleisch, aber auch Milchprodukte, insbesondere fettarme - wirken sich negativ auf die Gesundheit aus. Nicht umsonst ist die Zahl der Gichterkrankungen immens gestiegen. Man muss nicht Vegetarier sein, aber man muss ja auch nicht jeden Tag Fleisch essen, und es macht doch Sinn, kleine Portionen zu genießen statt große zu verschlingen. Dann fällt auch das Argument "Ich kann mir das (teure Fleisch) nicht leisten" in sich zusammen. Frau Sebastiani hat recht, dass dem Verbraucher die Situation nicht genug bewusst ist. Ganz wichtig wäre eine entschieden bessere Kennzeichnung. Solange man nur mit einer gehörigen Portion Vorwissen und einer Lupe feststellen kann, was man einkauft, ist es einfach schwierig. Aber diese Deutlichkeit ist offensichtlich nicht gewollt. Und wenn Herr Utschik fragt, wo das Engagement der (verantwortlichen) Politiker bleibe, ist eine Antwort schwer zu finden. Tiertransporte könnte man ganz einfach wenigstens minimieren, indem man vorschreibt, dass alle Tiere in den nächstgelegenen Schlachthof zu bringen sind - aber nicht mal das geschieht. "Regional - erste Wahl" waren die Worte von Renate Künast, als sie in der rot-grünen Bundesregierung Landwirtschaftsministerin wurde. Das hat leider nicht lange gehalten. Darf man sich von Ilse Aigner mehr erhoffen? Schließlich hat auch sie die Kennzeichnung regionaler Produkte thematisiert. Aber wahrscheinlich müssen wir da selber ran. Und es gibt ja schon eine Reihe von Initiativen in Eifel, Mosel und Hunsrück, auch etliche Gastronomiebetriebe und sogar Supermärkte wie Edeka sind aufgeschlossen. Eins wäre für die Verbraucher hilfreich: Wenn diese Kennzeichnung einheitlicher wäre. Zum Beispiel ein leicht wiederzuerkennendes "Regional - erste Wahl" (war ja nicht schlecht, die Formulierung) und dann der Hinweis auf die jeweilige Initiative. Heide Weidemann, Erden Anm. d. Red.: Frau Weidemann ist für die Ökologisch Demokratische Partei im Verbandsgemeinde-Rat Bernkastel-Kues.

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