Gesellschaft

Zum Leserbrief "Unsäglicher Wettbewerb" (TV vom 22. Januar) diese Meinung:

Der Leserbriefschreiber glaubt zu wissen, dass Menschen "aus einer Laune heraus und ohne groß darüber nachzudenken" einen Organspendeausweis ausfüllen. Als Gruppensprecher der Selbsthilfegruppe für Defibrillator-Implantierte werben wir seit fast zehn Jahren dafür, dass sich Menschen mit dem Thema Organspende befassen. Ich bin fast schon dankbar dafür, dass der Autor der Zuschrift seine Meinung in solch einer populistischen Weise und mit grundlegend falschen Fakten verfasst hat. Er erweist somit dem Thema Organspende einen Bärendienst. Auch diejenigen, die noch unentschlossen sind, lassen sich nicht von solchen Totschlagargumenten beeinflussen. Ich sage das, weil ich einige Wartepatienten kenne und ich in den vergangenen Jahren mit vielen Menschen über das Thema Organspende diskutiert habe. Gerade junge Menschen sind diesbezüglich sehr gut informiert. Mit Formulierungen wie "ausweiden" oder "der Hoffnung, dass andere vorzeitig aus dem Leben gerissen werden" stellt sich der Schreiber selbst ins Abseits. Sein Leserbrief macht mich zuversichtlich, dass viele eine klare Position gegen seine Meinung beziehen werden. Vielleicht braucht es in der heutigen Zeit solche Leserbriefe, um seinen eigenen Standpunkt zum Thema Organspende zu finden. Stefan Michels, Mertesdorf, Sprecher Defi-Gruppe Trier

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