Gesellschaft

Zur Berichterstattung über Klimawandel, Umweltverschmutzung, Massentierhaltung und Artensterben diese Meinung:

Vor 60 Jahren musste die geschundene Erde schon drei Milliarden der Gattung Mensch ertragen, heute sind es 7,5 Milliarden. Alsbald werden es doppelt so viele sein. - Dramatisches Artensterben, atomare Verseuchung, immer knapper werdendes sauberes Trinkwasser, schmelzende Gletscher und Polarkappen, abgeholzte Regenwälder, öl- und chemikalienverseuchte Ozeane, Seen und Flüsse, durch Jauche, Düngemittel und Pestizide vergiftete Böden und Grundwässer, leer gefischte Meere, Fischfarmen und unter ihnen ökologische Kloake, Massentierhaltung mit Tausenden Tonnen von Antibiotika! Das sind indirekte Folgen der sinnlosen Vermehrung des Menschen! Die Frage, was wäre, wenn der Mensch stürbe, statt der Bienen, ist leicht zu beantworten: Bienen sind nützlich. Wem nutzt der Mensch? Jeder Tag ohne den extremsten Parasiten der Erdgeschichte wäre ein Gewinn für den Planeten. Über die Welternährung nachzudenken, statt über die irrsinnige Vermehrung des Menschen - das Chaos schon im Blick - ist unfassbar schizophren. Noch immer wird dieses Thema religiös dominiert und tabuisiert. Er, der Mensch, sei ein singulärer, elitärer Schöpfungsakt, behaupten allen Ernstes die Gottgelehrten. Folglich sei auch seine Vermehrung "Chefsache!" Sie flößen dem zum Beherrscher der Erde avancierten Primaten ein, Gott persönlich habe ihn zum obersten Statthalter der Erde ernannt. Gott ist sehr alt, aber eine derartige Personalfehlentscheidung hätte er nie getroffen. Eines ist sicher: Solange der Mensch sich als Krone der Schöpfung begreift, wird er andere Arten verdrängen, den Planeten ausplündern und ruinieren. "Wachset und mehret Euch, bevölkert die Erde und macht sie Euch untertan!" Welch ein abstruser, aggressiver Auftrag - Gott zugeschrieben, von Gottgelehrten erfunden! Die wenigen, die das begreifen und sich für die Schöpfung verantwortlich fühlen, sind nicht mehrheitsfähig. Sie werden sich gegen eine opportunistische, abgewirtschaftete Politklasse, gegen die Konsumgier einer hirnlosen Masse und die Profitgier derer, die sie bedienen, niemals durchsetzen können. Irdische Logik spricht dafür, dass das Universum von einer allerhöchsten, leider im Dunkel bleibenden Autorität erschaffen worden ist. Das Problem: Jede Interpretation dieses "Deus obscurus" ist unseriös, führt ins Leere. Interpretiert man die Unbegreiflichkeit der Schöpfung mit menschlicher Logik und mit den Erkenntnissen in Jahrtausenden gewachsener Philosophie, Ethik und Moral, wird man bescheiden und begreift sich als gleichberechtigt mit allen anderen Lebewesen, nicht als ihr Beherrscher. Daraus erwächst die Aufgabe, die Schöpfung vor allen schädlichen Einflüssen zu schützen - eine wahrhaft religiöse Perspektive. Fazit: Zum Guten fähig, aber zum Bösen neigend, wird der Mensch sein böses Werk vollenden. Manfred Schmitz, Flußbach

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