Gesellschaft

Zur Debatte um Integration und verschiedenen Lesermeinungen dazu:

Ich habe mich über den Leserbrief der Teilnehmer des Deutschkurses des AStA der Universität Trier ("Mehr Respekt, bitte!" TV vom 6./7. Juli) gefreut. Dort haben die Unterzeichner buchstabiert, was sie unter Willkommenskultur verstehen: "Mehr interkulturelle Kompetenz in Ämtern und Behörden, Chancengleichheit bei der Wohnungs- und Arbeitssuche und ein respektvoller Umgang miteinander." Das sind in meinen Augen berechtigte Anliegen. Umso weniger verstehe ich Herrn Selzer, der in seiner Entgegnung schreibt, die Migranten "diktierten Forderungen" (TV vom 17. Juli). Ich halte es nicht nur für ein Gebot der ökonomischen Klugheit, sondern auch des Anstands und der Mitmenschlichkeit, Neubürgern das Gefühl zu geben, hierzulande willkommen zu sein. Aus diesem Grund laden der Arbeitskreis Integration und die Verbandsgemeinde Saarburg auch regelmäßig zu "Neubürger-Treffs" ins dortige Mehrgenerationenhaus ein. "Herzlich willkommen, wer immer du bist" war das Motto der bundesweiten Interkulturellen Wochen im letzten Herbst. Unter der Federführung beziehungsweise Beteiligung des Jugendmigrationsdienstes des Caritasverbandes Trier fanden Veranstaltungen in Konz, Saarburg, Trier und Wittlich statt. Mehrere Hundert Einheimische und Zweiheimische (Migranten) haben sich daran beteiligt. Etwas für "Gutmenschen"? Sicher. Jedenfalls dann, wenn man Gutmenschen als Bürger versteht, die sich Werten verpflichtet fühlen und dementsprechend handeln. Ganz im Sinne der Deutschlernenden, die im Leserbrief schreiben: "Zukunft gibt es nur gemeinsam, egal, wo wir geboren sind, wie wir heißen und wie wir aussehen." Thomas Zuche, Trier

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