gesundheit

Zum Artikel "Ärzte und Kassen kritisieren: Viele Operationen überflüssig" (TV vom 7. September):

Meinung

Teuer ist nicht unbedingt gut
Bekanntlich gibt die Pharma Industrie vier Mal soviel Geld für Werbung (Muster, Vertreterbesuche, Veranstaltungen) aus wie für Forschung. "Innovationen", die nicht durch ihre Qualität (Wirksamkeit, Nachweis erreichter Ziele, vor allem zu Endpunkten wie Senkung von Herzinfarkten) überzeugen, sondern durch Werbekampagnen, sind in der Tat sehr teuer, aber von zweifelhaftem Wert, oft sogar schädlich: wie die Diabetes-Tabletten mit Rosiglitazon, jüngst aus dem Handel genommen. Patienten sollten wissen: Teuer ist nicht unbedingt gut. Hilfreich bei der Wahl des Arztes ist die Frage, ob er an Qualitätszirkeln (fachlich angeleitete regelmäßige Arzttreffen ohne Industrieförderung) teilnimmt; zum Beispiel Diabetes und KHK oder Lungenerkrankungen. Hier wird kritisch diskutiert. Geld sparen und Leiden lindern ist möglich. Noch etwas zu den OPs der Gelenke. Früher haben ältere Menschen schweigend gelitten, wenn sie nicht mehr ohne Schmerzen gehen konnten. Wenn Krankenkassen nicht gesicherte Therapien, oft als "individuelle Gesundheitsleistungen" gegen Bargeld angeboten, begründet nicht zahlen, so müssen den Menschen keine unnötigen Wartezeiten und der Verzicht auf Gelenkoperationen abverlangt werden. "Nicht nötig" ist eher ein finanzielles Argument. Die Betroffenen sind froh über die rechte Hilfe zur rechten Zeit. Schmerzen müssen nicht sein. Dr. Peter Spürk, Internist, Diabetologe DDG, Kenn

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