Gesundheit

Zum Kommentar "Zum Wohl des Arztes" (TV vom 4. August):

Meinung

41,01 Euro für drei Monate Arbeit
Im Jahr 2009 betrug der sogenannte Fallwert für die Hausärzte in Bayern 41,01 Euro. Das bedeutet, dass ein bayerischer Hausarzt einen Kassenpatienten drei Monate umfassend und praktisch unbegrenzt medizinisch versorgt, um dann dafür ein knappes halbes Jahr später von der Krankenkasse 41,01 Euro als Honorar zu erhalten (der entsprechende Fallwert in Rheinland-Pfalz ist nahezu identisch). Eine Putzhilfe am Starnberger See, die selbiger Hausarzt beschäftigt, dürfte etwa zehn Euro pro Stunde erhalten. Das heißt nichts anderes, als dass der fiktive Kollege einen Kassenpatienten ein Vierteljahr lang versorgt, um von dem Erlös vier Stunden eine Reinigungskraft zu bezahlen. Das also sind für Volksfreund-Kommentator Stefan Vetter die Kriterien eines Topverdieners! Ich wünsche mir im TV endlich wieder sachlich-fachlich fundierte Beiträge zum Gesundheitswesen. Themen gibt es genug. Beispielsweise die Frage, warum drei von zehn auf Kosten des Steuerzahlers in Deutschland ausgebildete Ärzte diesem unserem Land den Rücken kehren und ins Ausland abwandern - wohl kaum, weil es ihnen hier zu gut geht. Oder zur Abwechslung ein Bericht über die üppigen Vorstandsgehälter bei den Krankenkassen und deren immense Ausgaben für Werbemaßnahmen - angeblich rund 131 Millionen Euro pro Jahr. Dr. med. Klaus Meiners, Trier

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