Gesundheit

Zum Artikel "Vor der Wahl dreht sich die Beitragsspirale" (TV vom 15. Juli):

Von den Versicherten nehmen sie es, wie wahr! Denn der paritätische Beitragssatz ist für die Arbeitgeber bei 14,6 Prozent eingefroren; was darüber liegt, sowohl die Beitragserhöhungen als auch die Zusatzbeiträge, ist von den Versicherten allein zu tragen. In dem Bericht ist zu lesen: "Der Gesundheitsfonds, die Geldsammel- und -verteilerstelle der Kassen, hat zehn Milliarden Euro auf der hohen Kante. Wegen der niedrigen Zinsen und der Verpflichtung, Beitragsgelder nur ohne Risiko anzulegen, konnten mit dem Geld keine Zinsen mehr erwirtschaftet werden. Zuletzt gab es ein Minus von 1,8 Millionen Euro." Dies ist nach meiner Auffassung nicht ganz korrekt. Am 11. März hieß es im TV, dass der Gesundheitsfonds, der die Gelder für die gesetzlichen Krankenkassen einsammelt und an sie verteilt, im vergangenen Jahr rund 1,8 Millionen Euro Strafzinsen zahlen musste. Dadurch sei die Liquiditätsreserve von rund zehn Milliarden Euro laut eines Sprechers des Bundesversicherungsamtes aber zunächst nur etwas abgeschmolzen. Das habe unmittelbar keine Folgen für die Höhe der Zusatzbeiträge, die Versicherte zahlen müssen. Die Zusatzbeiträge jedoch tangieren nur indirekt den Gesundheitsfonds, denn sie werden ja von einzelnen Krankenkassen festgesetzt, wenn die Zuweisung des Gesundheitsfonds nicht ausreichend ist. Dagegen legt der Gesundheitsfonds die Mitgliedsbeiträge sowie die Erhöhungen der Beiträge fest. Wenn Gelder bei der Europäischen Zentralbank geparkt werden, sind zurzeit dafür 0,4 Prozent Zinsen - Strafzinsen - zu zahlen. Offensichtlich handelte es sich um 1,8 Millionen Euro Strafzinsen - und nicht um 1,8 Millionen entgangene Einnahmezinsen. Sind hier Mitgliedsbeiträge in den Sand gesetzt oder gar veruntreut worden? Die Zeche für unredliches Handeln zahlen nunmehr 54 Millionen Versicherte - mal wieder - mit jährlich steigenden Beiträgen! Gisela Kimmer, Saarburg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort