Gesundheit

Zum Artikel "Ärzte: Impfungen nur gegen Bares" (TV vom 1. März):

Die Grippeimpfung ist für chronisch Kranke und Personen mit hohem "Sozialkontakt" eine oft lebensnotwendige Vorbeugungsmaßnahme. In Zeiten der grassierenden Grippeerkrankung sind wir Ärzte über jeden froh, der geimpft ist. Wir brauchen zum Beispiel in den Altenheimen keine akuten Besuche zu machen, da alle Bewohner geimpft sind - und wir können uns auf die zahlreichen Patienten in den Praxen konzentrieren. Wir Ärzte müssen den Grippeimpfstoff für eine Wintersaison bereits im September des Vorjahres bestellen, damit die Pharma-Industrie weiß, wie viel Impfstoff benötigt wird. Wir übernehmen die ungefähren Zahlen des Vorjahres. Es werden 450 Impfdosen geliefert. Wenn aber die Krankenkassen sich denn entschließen, nicht mehr jeden Impfwilligen zu impfen, dann bleiben wir auf etwa 100 Impfstoffen "sitzen", die wir aus unserer Tasche bezahlen müssen. Das heißt: Wenn wir impfen, gibt es rund 5,50 Euro als Entgelt (brutto!) pro Patient. Der Regress/die Rückzahlung für die nicht verbrauchten Impfstoffe kostet 1300 Euro (netto). Uns bleiben als "Umsatz" für die gesamte Impfperiode gerade mal 600 Euro. Im nächsten Jahr werden wir keinen Impfstoff bestellen. Dann müssen die Patienten diesen selbst besorgen und bei der Kasse den Betrag in Rechnung stellen. Michael Langenbach, Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort