GESUNDHEIT

Zum Artikel "Im Notfall zählt jede Sekunde" (TV vom 8. Mai) und zur Behandlung von Schlaganfallpatienten:

Als ich vor rund zweieinhalb Jahren meine Hausärztin wegen akuter Schwäche, Übelkeit und Schwindel aufsuchte, diagnostizierte sie: kein Schlaganfall. Auch dass ich durch keine Tür gehen konnte, ohne links gegen den Rahmen zu stoßen, brachte in der Praxis niemand auf den Gedanken, dass vielleicht ein Schlaganfall vorliegen könnte. Wenn es morgen nicht besser sei, sollte ich ein Krankenhaus aufsuchen. Am nächsten Morgen fuhr meine Frau mich ins Brüderkrankenhaus Trier. Während der rund acht Stunden in der Notaufnahme wurde ich zu verschiedenen Untersuchungen gerufen. Ich konnte mich kaum aufrecht auf den Stühlen im Wartebereich halten und zog bei entsprechendem Platz die Horizontale vor. Meine Frau versorgte mich mit Wasser aus dem Wasserspender, Appetit hatte ich seit drei Tagen ohnehin nicht. Schlussendlich kam ich gegen Abend auf die "stroke unit" und wurde an zahlreiche Überwachungsgeräte angeschlossen. Festgestellt wurde letztendlich eine Einblutung an einer Gefäßmissbildung (Cavernom) am Hirnstamm. Kurioserweise erfolgte schon am dritten Tag die Verlegung auf die Orthopädie, weil mein Bett anderweitig gebraucht wurde und mein sich bessernder Zustand dies offensichtlich vertretbar machte. Zur weiteren Behandlung begab ich mich zum INI Hannover (International Neuroscience Institute). Wenn jede Sekunde zählt, verstehe ich nicht, warum die Notaufnahme - wie ich auch von anderer Seite oftmals höre - so überlastet zu sein scheint. Ich vermute, dass das vor allem daran liegt, dass die Ärzte dort auch immer wieder auf Station müssen beziehungsweise ja ständig auch Notfälle mit Hubschrauber oder Notarztwagen reinbekommen. Warum ich diesen Leserbrief schreibe? Ich kann nur raten, im akuten Fall tatsächlich einen Notarztwagen zu rufen und sich nicht von einem Angehörigen zur Notaufnahme bringen zu lassen. Wie ich in der Zwischenzeit vielfach hörte, kommen Patienten, die mit einen Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden, schneller zu umfassenden und gegebenenfalls lebensrettenden Maßnahmen. Manfred Rosar, Ralingen

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