Gesundheit

Zum Artikel "Warnung vor drohendem Kollaps" (TV v. 31. Mai):

Personelle Misswirtschaft und drohender Kollaps sind laut Volksfreund beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) an der Tagesordnung. Diesen Zustand kann ich als Pfleger eines behinderten Familienmitglieds (Querschnittslähmung) nur bestätigen. Wieso benötigen Gutachter vom MDK rund drei Monate nach Antragstellung, bis sie beim Patienten erscheinen, um dann nach einigen Tagen ein sogenanntes neutrales Gutachten abzuliefern, das keine realen Zeitangaben für die jeweilige Pflege enthält? Die angeführten Minuten für die einzelnen Arbeitsschritte in der Pflege sind geschätzt und auch nicht annähernd einzuhalten. Wenn meine Informationen stimmen, wird der MDK von den Kranken- und Pflegekassen finanziert. Da sieht es mit der Neutralität des Dienstes aber schlecht aus. Wie heißt es im Volksmund: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Und deshalb haben die MDK-Gefälligkeitsgutachten einen leichten Beigeschmack. Wenn mich ein Mitglied dieser ehrenwerten Gesellschaft vom Gegenteil überzeugen kann, so nehme ich das gern zur Kenntnis und werde davon berichten. Und warum sollen bei hohem Arbeitsaufkommen keine "externen Gutachter" eingesetzt werden? Es würde die sehr, sehr lange Wartezeit verkürzen, und Konkurrenz belebt das Geschäft. Oder könnten diese "Externen" etwa die angebliche Misswirtschaft aufdecken? Dabei wäre es für die behinderten Patienten besser und für die Kranken- und Pflegekasse einfacher, wenn die behandelnden Ärzte und Therapeuten die Pflegestufe angeben würden. Wer kennt die Krankheit und das Befinden des Patienten besser als der Haus- und Facharzt unseres Vertrauens? Innerhalb von sechs Wochen könnte dann der MDK ein neu trales, reales Gutachten erstellen und die Pflegestufe bestätigen oder auf- oder abstufen. Albert Kohley, Konz

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