Gier ohne Grenzen

Politik

Zum Artikel "Steuerzahlerbund kritisiert Bürgermeister-Pension" (TV vom 11. Oktober):
Es stinkt zum Himmel, was sich unsere Volksvertreter leisten! Die rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten erhöhen sich ihre Diäten um monatlich 1000 Euro, der Koblenzer Oberbürgermeister bezieht mit der freundlichen Unterstützung des ehemaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) neben seinem Gehalt als OB zusätzlich 1500 Euro monatlich. Das kann man nur als Gier ohne Grenzen bezeichnen.
Statt sich als Steuerverschwender reumütig zurückzuziehen, lässt Beck sich weiter feiern, als sei er der ungekrönte Landesvater.
Die Orientierungslosigkeit unserer Abgeordneten hat beängstigende Formen angenommen. Lehrer, mit Zeitverträgen eingestellt, werden von der Landesregierung während der Ferienzeit entlassen, erfreulicherweise später wieder eingestellt, aber zu anderen Bedingungen - weniger Gehalt. Kann man da von "sozial" reden? Wie sollen die Bürger Vertrauen in die Abgeordneten haben, wenn ihnen ein solch unsoziales Verhalten vorgelebt wird.
Nach der Bundestagswahl wurde lautstark verkündet, dass die Bürger die wichtigsten Verbündeten der Volksparteien seien. Nach meiner Einschätzung wird durch Selbstbedienungsaktionen das verlorengegangene Vertrauen nicht wieder zurückgewonnen, sondern die Politikverdrossenheit gefördert. Es erstaunt, dass insbesondere die SPD-geführte Landesregierung mit Malu Dreyer an der Spitze unbeirrt weitermacht, als sei alles in bester Ordnung.
Noch sperrt man sich gegen die Erkenntnis, dass der Zickzackkurs schädlich ist für unser Land und die Demokratie. Das Ganze nennt man Volksverdummung. Dieser unerfreuliche Zustand sollte den Politikern zu denken geben, weil immer mehr Bürger in die totale Resignation steuern. Wenn sie Vertrauen zurückgewinnen wollen, müssen sie das, was sie vor einer Wahl versprechen, in die praktische Arbeit umsetzen.
Gertrud Freis
Trier

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