Glühbirne im Mund

Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, geht es hier einzig und allein um Gewinne. Die Zahnärzte, Labore und Zahntechniker fürchten um ihre in Jahrzehnten gewachsenen Gewinnspannen. Die McZahn AG rennt bei den von der Werbung verdorbenen Patienten offene Münder ein ("Geiz ist geil").

Sie glauben, bei einer Versorgung mit billigem Zahnersatz Geld sparen zu können. Herr Heckes von der Zahntechniker-Innung weiß, dass bei Verwendung verschiedener Legierungen Spannungen entstehen, die eine Glühbirne im Mund des Patienten zum Leuchten bringt. Was tun unsere Zahnärzte gegen diese Zeitbombe? Werden die Materialien individuell getestet, bevor sie dem Patienten inkorporiert werden? Wird der Patient darüber aufgeklärt, dass seine Gesundheit auf dem Spiel steht, wenn neben alten Amalgamfüllungen neue Goldkronen eingesetzt werden? Wie findet der Zahnarzt zur alten Goldkrone eine passende neue Legierung? Der Rat suchende Patient sollte sich an Herrn Heck wenden, bevor er das nächste Mal zum Zahnarzt geht. Vielleicht kann der ihm einen der wenigen Zahnärzte nennen, die das zum Patienten passende Material mittels Test bestimmen und einsetzen können. Falsche - nicht zwingend billige - Zahnmaterialien können schwerste gesundheitliche Schäden hervorrufen. Die Leidtragenden sind die Patienten, die mit ihrem "Klein-Brokdorf" im Mund von Arzt zu Arzt laufen, weil niemand die Ursache ihrer vielfältigen Störungen einordnen, geschweige denn beseitigen kann. Mit McZahn AG wird es in Zukunft noch mehr kranke Patienten geben, dabei ist es uninteressant, ob die Labore Tüv-geprüft sind oder nicht. Was uns fehlt, sind Zahnärzte, die die von ihnen verwendeten Materialien individuell an jedem Patienten austesten können. Davon profitieren auch die Krankenkassen, die abwarten wollen, bis geklärt ist, ob neben der Wirtschaftlichkeit auch die Qualität stimmt. Dabei sollte es einzig um Gesundheit gehen, um nichts anderes. Rosita Fuhrmann, Kordel

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