Grassierender Gigantismus

Zum Artikel "B 50 neu: Europas teuerste Sackgasse?" (TV vom 24. November):

Es ist zu mutmaßen, dass Michael Willkomm, Geschäftsführer der Weinkellerei Peter Mertes in Bernkastel-Kues, sich mit seiner Stellungnahme zwischen zwei Stühle gesetzt hat und dort voraussichtlich auch sitzen bleiben wird. Seine Ausführungen, dass der Bau des Hochmoselübergangs "B 50 neu" zu negativen Auswirkungen auf Natur und Tourismus haben wird, ist nicht nur wegen der veranschlagten Bauzeit von sechs bis sieben Jahren einleuchtend, sondern schlichtweg Fakt. Allerdings irritiert mich die ambivalente Äußerung des Unternehmers, er halte den Bau der "B 50 neu" dennoch für richtig. Diese Einschätzung ist mir zu kurz gesprungen. Es ist keine Frage für unsere Region, dass dieser Brücken-Gigant wie auch die geplante Trasse "uns" keine adäquaten Vorteile oder entlastende Infrastruktur bescheren werden, sondern vornehmlich gravierende, unumkehrbare Folge-Belastungen. Dagegen sollte sich Herr Willkomm als "local hero" aussprechen und zwar eindeutig mit dem klaren Bezug zu seinem Wirkungs- und Lebensraum, unserer aller Heimat mit ihrer Einmaligkeit. Die Unbillen dieses politisch forcierten, quer durch die parteilichen Interessengruppen grassierenden Gigantismus werden wir andernfalls über Generationen in der Region zu spüren bekommen, aber die Pfründe dafür, die werden woanders kassiert!

Dieter Wermes, Hasborn

strassenbau

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort