Gute Freunde

Man fragt sich, was zwei honorige Herren wie Hans-Hermann Kocks und Hans-Josef Jänschke veranlasst, zeitgleich und übereinstimmend einen Verkehrsrowdy in Schutz zu nehmen und ihm völlige Absolution zu erteilen?

Zum Glück jedoch entscheiden nicht diese Herren, sondern die Gerichte. Es ehrt beide Kammerobrigkeiten, sich für einen derart in der Presse "geschundenen" Mitbürger einzusetzen und ihn zu verteidigen. Auskunft für deren hehre Handlung liefert das Internet: Herr Jänschke ist als Ehrenpräsident im Vorstand der HWK Trier, Herr Kocks Hauptgeschäftsführer. Auf der Homepage der HWK wird Peter Rauen als Vorstandsmitglied genannt. Na, da hält man doch zusammen. Und ich dachte, Peter Rauen, der 2003 als selbstständiger Bauunternehmer seine Firma "dichtmachte" und etwa 100 Mitarbeiter, denen er seinen Wohlstand mit verdankt, in eine ungewisse Zukunft entließ, könnte kein Vorstandsmitglied der Kammer mehr sein. Solche Freunde wünscht man sich. Doch die beiden Herren verkennen eins: Es geht hier nicht nur um eine angebliche Geschwindigkeitsübertretung, sondern um eine mit Radar gemessene. Peter Rauen ist als Mitglied des Deutschen Bundestages auch an der Gesetzgebung beteiligt, die er jetzt mit Füßen tritt. Indem er seine "Tat" zu verschleiern versucht, seinen Sohn als "Täter" unterschreiben ließ und so weiter. Wenn die Herren Jänschke und Kocks dies als Kavaliersdelikt abtun und somit das Verhalten des Herrn Rauen rechtfertigen, sich also auf eine Stufe mit Herrn Rauen stellen (in ihrer Funktion aber jeden kleinen Schwarzarbeiter ans Messer zu liefern versuchen), dann fragt man sich doch berechtigterweise: Welche Interessen vertritt die HWK Trier? Helmut Bauer, Morbach

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