Luftfahrt Hahn glänzt mal wieder mit negativen Schlagzeilen

Zu unseren Berichten über die Streichung von Ryanairflügen auf dem Hahn schreiben Leser:

Wieder einmal „glänzt“ der Hahn mit negativen Schlagzeilen. Diesmal sind es die Ankündigungen von Ryanair, Flüge vom Hahn zu streichen und Flugzeuge auf andere Flughäfen zu verlagern.

Wie bereits in der Vergangenheit  beweist sich Herr O´Leary als absolut unzuverlässiger Geschäftspartner. Wenn nicht nach seiner Pfeife getanzt wird, dann schmollt er und zeigt, wie abhängig der Hahn von ihm ist.

Hat irgendjemand geglaubt, nach dem Verkauf des Hahn an die HNA würde sich daran etwas ändern? Es zeigt sich wieder einmal, dass Politiker von der Wirtschaft nichts verstehen. Jahrelang hat das Land versucht, den Flughafen in Eigenregie zu betreiben und ist grandios (auf Kosten des Steuerzahlers) gescheitert. Selbst der Verkauf war ein Desaster, wie der erste Verkaufsversuch gezeigt hat. Und wer glaubt, der Verkauf an die HNA sei in trockenen Tüchern, für den könnte es ein böses Erwachen geben.

Aus gut informierten Quellen ist nämlich zu erfahren, dass es im Verlauf des Bieterverfahrens zu einem Rechtsverstoß gekommen sein könnte – die Prüfung durch die EU-Kommission steht wohl noch aus. Außerdem hört man, dass der Käufer hoch verschuldet ist, die Rede ist von 100 Milliarden US-Dollar.

In diesem Zusammenhang wäre es mal interessant zu erfahren, ob denn der Kaufpreis von 15 Millionen Euro schon gezahlt wurde. Dass die HNA jetzt ankündigt, den Hahn sehr wohl zu behalten, aber keine Investitionen mehr zu tätigen, bestätigt nur meine bereits gleich nach dem Verkauf geäußerte Vermutung: Die in Aussicht gestellten Beihilfen von über 100 Millionen Euro bis 2024 werden noch abgegriffen, danach wird der Laden dichtgemacht. Eine nette Verzinsung des eingesetzten Kapitals, davon kann der kleine Sparer nur träumen.

Und wenn dann die Lichter ausgehen am Hahn, darf das Land (und damit der Steuerzahler) auch noch die Investitionen der Firma Haitec zurückzahlen. Herr Rott, Geschäftsführer von Haitec, hat in einem SWR-Interview bestätigt, dass es eine solche Rückabwicklungsklausel in den Verträgen zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und dem Unternehmen gibt. Also weitere 50 Millionen Euro, die futsch sind und an anderer Stelle fehlen. Wie auch immer, hätten Frau Dreyer, Herr Lewentz oder ihr Adjutant, Herr Stich, Ahnung von der Wirtschaft, würden sie als gut bezahlte Geschäftsführer oder Vorstände in einem großen Konzern arbeiten und müssten sich nicht in der Politik abmühen und alle paar Jahre dem Wohlwollen des Wahlvolkes aussetzen.

Rainer Weinand, Maring-Noviand

Deutschland, deine Flughäfen! Berlin kämpft mit der Zeit und den Kosten. Es klappt eben nicht. Die vielen Stolpersteine bringen das Konzept durcheinander. Am Hahn sind es die Zubringer. Würde es keinen Bus-Zubringer von Westen, Trier und Luxemburg, geben, als auch von Frankfurt, wäre der Hahn mit öffentlichen Verkehrsmitteln  nicht erreichbar. Vom Osten gibt es eine Autobahn A 61 und eine Schnellstraße ab Rheinböllen, vom Norden eine teilweise fertige Autobahn.

Die Straßen sind in schlechtem Zustand. Solche Straßenzubringer sind für Airport-Manager und Airliner eine Katastrophe. Wenn ein erfahrener Flughafen-Experte nicht gehört wird, was soll dann die Politik tun? Die HNA ist nicht einmal ein Notnagel. Sie wird noch Forderungen an die Landesregierung stellen – und das in Millionenhöhe. Sie muss ihre Fracht mit Lastwagen schnell wegbringen können. Luxemburg und Frankfurt sind eine starke Konkurrenz, selbst Köln und Düsseldorf nehmen dem Hahn die Passagiere weg.

Müsste die Landesregierung vom Hahn nach Berlin fliegen, würde bestimmt einiges in Bewegung gesetzt, aber man hat ja Frankfurt vor der Haustür. Eine Flugzeugwerft wird den  Rheinland-Pfälzern wegen des Lärms nicht gefallen.

Was könnte man noch tun? Den Flughafen zurückbauen und die Fläche als Weideland oder als Solarpark nutzen. Geht aber nicht, da der Boden verunreinigt ist.

Dieter Schilling, Kenn

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