Hausgemachte Probleme

Zum Artikel "Horror vor dem Pfusch beim Hausbau" (TV vom 5./6. März):

Mit großer Aufmerksamkeit habe ich diesen Artikel gelesen. Ohne Zweifel gibt es den Pfusch. Die Ursache liegt aber meist nicht in der schlechten Leistung der Handwerker, sondern in der Koordination und in der Zeiteinteilung.

Die Tätigkeit eines Bauleiters vor Ort am Bau ist unerlässlich. Davon will aber die aktuelle Landesbauordnung in Rheinland-Pfalz nichts wissen. Ja, sie kennt den Begriff "Bauleiter" gar nicht. Der Bauherr ist derjenige mit dem geringsten Sachverstand. Ja, er ist nicht qualifiziert, die Entstehung seines Gebäudes hinsichtlich der Überwachung der Bauausführung zu beurteilen. Der Architekt als Sachkundiger wird meistens nach der Planungsphase ausgeschaltet, um Geld zu sparen, und so wurschtelt der Bauherr mit seinen Pseudo-Sachverständigen (Freunden und Verwandten) meistens selbst herum, ohne Zeitplan und Kompass, ohne Richtungsweisung.

Wenn dann Fehler passieren, dauert es meist, bis nach langem Hin und Her ein Sachverständiger eingeschaltet wird. Oft ist es dann schon viel zu spät. Hoffentlich besinnt man sich bei der nächsten Konzipierung einer neuen Landesbauordnung, dass der Begriff des "örtlichen Bauleiters" wieder in den Text aufgenommen wird.

Ich bezweifele allerdings, ob die Verantwortlichen soviel Grips haben, die Notwendigkeit zu erkennen.

Man erkennt ohne weiteres, dass die Probleme hausgemacht sind und nur dazu dienen, den Juristen Aufträge zu verschaffen und den Gerichten meist unnötige Arbeit zu machen.

Christoph Rother, Trier

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