Wie fast zu allen Sachverhalten gibt es auch zu dem Phänomen "Lourdes" eine Außen- und eine Innensicht.

Die Außensicht kommt im vorliegenden Artikel des Trierischen Volksfreunds, verfasst von einer dpa-Autorin, ausgiebig zur Sprache: mutmaßliche veruntreute Spenden, mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen in vielen Hotels und das Geschäft mit den Souvenirs.

Die Innensicht gelingt dagegen kaum. Sie setzt den offenen Blick voraus. Dann wird erst das innere Geschehen sichtbar, das sich kundtut in der Freundlichkeit und Friedlichkeit des Miteinanders - trotz großer Menschenmassen, in der liebevollen Betreuung der Kranken, im starken gläubigen Beten bei den täglichen Prozessionen, beim mühsamen Kreuzweg auf den "Hausberg", in den wunderbaren Eucharistiefeiern, im stillen Beten an der Grotte, in der Inanspruchnahme des Buß-Sakramentes und auch in dem Vertrauen in die heilsame Wirkung der Quelle von Lourdes.

Als Teilnehmerin der Trierer Bistumswallfahrt vom 2. bis 9. September nach Lourdes habe ich diese ergreifende Innensicht gewonnen, und man wird verstehen, dass ich sie der distanzierten Darstellung im Trierischen Volksfreund zumindest andeutungsweise entgegensetzen möchte.

Gisela Steinbach, Trier

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