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Flutkatastrophe

Zum Artikel „Im Ahrtal stellt sich die Schuldfrage“ (TV vom 13. August):

Welche Schuldfrage stellt sich im Ahrtal? Der Tourismus der Großkopferten und Medien in den Flutgebieten ist für mich mittlerweile schwer nachvollziehbar. Politiker versuchen mit dem Gummistiefel-Trick, wieder eine Wahl zu gewinnen – ein Trick funktioniert aber nur einmal –, Journalisten versuchen „vor Ort“ die Schuldfrage zu klären.

Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass jemand, dessen Haus Opfer der Flut wurde, nicht beurteilen kann, wer was wann in welchen Leitstellen und Katastrophenstäben falsch gemacht hat.

Ich rate dem TV mal zu einem ganz anderen journalistischen Tourismus. Alle zwei Jahre findet  unter anderem die länder- und ressortübergreifende Krisenmanagementübung Lükex statt. (Anm. der Redaktion: Seit 2004 wird in der Lükex das nationale Krisenmanagement in der Bundesrepublik Deutschland auf strategischer Ebene regelmäßig überprüft und geübt.)

Wer übt was in Lükex? Wie werden die Ergebnisse bei den Übenden dokumentiert? Welche Konsequenzen werden aus den erkannten und (hoffentlich) in den Auswerteberichten dokumentierten Schwachstellen gezogen?

Also liebe JournalistInnen des Trierischen Volksfreunds: Macht mal einen inquisitorischen Tourismus bei den in das Krisenmanagement eingebundenen Stellen und klärt dort mal die Frage, wer was in der Vergangenheit und der Gegenwart schuldhaft vernachlässigt hat.

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