Leserbriefe Mit Maß und Ziel

Gendern

Zum Leserbrief „Keine Sprachpolizei erforderlich“ (TV vom 13. April):

Dem genannten Leserbrief kann ich in allen Punkten zustimmen und ihn um ein paar Gedanken ergänzen:

1) Zum gendergerechten Gebrauch unserer Sprache mag man stehen wie man will. Nach meinem Dafürhalten allerdings versucht eine eher linksorientierte „Sprachpolizei“, dem unbedarften Sprecher einen ideologisch verschwurbelten Sprachgebrauch zu oktroyieren, den man unter dem Deckmantel der political correctness zum „Mainstream“ erklärt und den bitte alle für verbindlich akzeptieren sollen beziehungsweise müssen. Sicherlich gebieten Gleichberechtigung und auch Anstand eine Abkehr von althergebrachten, patriarchalisch geprägten Sprachmustern, aber bitte mit Maß und Ziel!

Denn mit „Gästin“, „Vorständin“ oder „Leutnantin“ kann eben nicht mehr jede/r etwas anfangen. Somit fühlen sich viele Menschen in ihrer gewohnten Sprache völlig verunsichert, schweigen dann im Zweifelsfalle lieber und kommen zu der Einschätzung, nicht mehr sprechen zu dürfen, wie man/Frau(?) es gelernt hat.

2) Lediglich negativ besetzte Begriffe wie „Verbrecher“, „Steuerhinterzieher“, „Raser“,„Falschfahrer“, „Terrorist“ (die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen) werden selten bis nie gegendert. Soweit soll die sprachliche Emanzipation dann wohl doch nicht gehen – oder?!

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