Hilfe für die Schwächsten

Dieser Artikel deckt auf, welcher Not viele Kinder in unserem Land ausgesetzt sind. Es ist eine verborgene Not, verborgen im Schutz der Häuslichkeit. Der Staat will nun mit größerer Wachsamkeit darauf reagieren.

Damit kommt er einer Verpflichtung gegenüber den schwachen Gliedern unserer Gesellschaft nach. Familienministerin Ursula von der Leyen will dafür sorgen, Kinder in Problemfamilien "vom Tag ihrer Geburt an nicht mehr aus den Augen zu lassen". Reicht aber die staatliche Sorge vom Tag der Geburt an? Aus München wird ein - allerdings nicht staatlicher - Einsatz für die Schwächsten unserer Gesellschaft bekannt, der früher ansetzt. Vor einer Abtreibungsklinik der Stadt hat sich eine "Gehsteig-Beratung" zur Aufgabe gemacht, in freundlicher, unaufdringlicher Weise abtreibungswillige Frauen anzusprechen. Auf diesem Weg ist schon manches Menschenkind gerettet worden. Die Frauen sind oft dankbar; denn nicht alle kommen aus eigenem Antrieb. Die Justiz hat nun entgegen etlicher Beschwerden entschieden, dass diese Beratung rechtens ist und Unterstützung verdient. Der Staat muss in dieser Frage noch lernen. Sein Beratungssystem schützt das Leben nicht. Gisela Steinbach, Trier

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