Leserbrief Hochwasser und die Ursachen

Flutkatastrophe

Zum Interview „Noch ist es nicht zu spät“ mit dem Wasser-Experten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Dieter Gerten (TV vom 19. Juli):

Leider mussten wir dieser Tage wieder erleben, dass die Natur für uns Menschen nicht beherrschbar ist. Das scheint bei sehr vielen Menschen noch nicht angekommen zu sein. Beispiel Energiewende: Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe, in dem Fall Mais, verspricht zwar grünen Strom, bringt aber erhebliche Probleme mit sich. Da wären, Monokulturen, Belastung des Trinkwassers durch Überdüngung und Bodenerosion bei Regenfällen. Wie man diese Energiegewinnung als Erfolg werten kann ist mir schleierhaft. Statt auf die Erfahrung der älteren Generationen zu setzen  und gemeinsam Lösungen zu suchen, wird ein Generationenkonflikt ausgerufen, Alte leben auf Kosten der Jungen!

Ferner wäre der Zustand unserer Infrastruktur zu nennen. Bachläufe werden nicht gepflegt, Straßengraben und Kanalzugänge nicht gereinigt. Ja, diese Maßnahmen kosten Geld, sind aber gut angelegt. Regenrückhaltebecken gibt es teilweise nur in der Planung. Flächenversiegelung, wohin man schaut. Mir scheint, dass Ideologie und Gruppeninterressen oft über dem Wunsch des Gemeinwohls stehen.

Ja, es gibt den Klimawandel. Die Probleme, die sich daraus ergeben, können wir nur gemeinsam lösen. Das gelingt am besten mit der Erfahrung der Älteren, dem Elan der Jungen und dem Sachverstand der Experten. Den gnadenlosen Egoismus zu bekämpfen, ist ein anderes Thema.

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